Dienstag, November 28, 2006

Kinder, Kinder


Los, Paul!

Montag, November 27, 2006

Jetzt ist es also soweit

Beim ein- bis zweiwöchentlichen Update meines OS ist heute der bereits angekündigte Wechsel von Firefox zu IceWeasel durchgeführt worden. Insgesamt ist der Unterschied zwischen Firefox und IceWeasel aber auch nicht größer als bei jedem normalen Update. Nur doof, daß es kein ordentliches IceWeasel-Icon gibt...

edit 11.56: hab doch ein ganz passables Icon gefunden, ist zwar nicht das "offizielle", aber ...

Sonntag, November 26, 2006

BIG BLACK!!!

OK, nachdem ja auch letztens Schulemachenlehrerwerden umgekippt ist und die knorken Sachen bestimmt auch bald folgen, gibt's jetzt auch bei Schnurbärte sind bäh ein, nein VIER YouTube-Videos. Und zwar aus dem besten aller Gründe, denn, der Titel verräts ja schon, es geht um Big Black, die eine Vier-Song-Reunion anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Chicagoer Labes Touch&Go gespielt haben!

hier also der komplette Auftritt in vier Aufzügen! Also ich hab geweint.

Es fing an mit 'Cables'...



...es ging weiter mit 'Dead Billy'...



...dann kam 'Pigeon Kill'...



...und endete mit 'Racer X'!



Und jetzt nochmal von vorne!

Samstag, November 25, 2006

Homosexuelle Fußballwoche

Beim Rund-Magazin ist vom 22.11. bis 29.11. Themenwoche zu Homosexualität und Fußball. Hier gab's ja schon mal einen Hinweis auf ein Interview mit Rainer Schäfer von Rund. Bisher sind drei Interviews erschienen.

Den Anfang macht das Gespräch mit dem im August diesen Jahres verstorbenen holländischen Schiedsrichters John Blankenstein. Er starb im Alter von 57 an Nierenversagen und war 17 Jahre lang in der niederländischen Ehrendivisie, im Europokal und bei Länderspielen aktiv. Er ist der einzige Schiedsrichter gewesen, der sich bereits während seiner aktiven Laufbahn als schwul outete - zumindest im Profifußball. Es geht zwar weniger um seine Situation als vielmehr um die Situation schwuler Profifußballer, aber einiges originelles hat er trotzdem zu berichten. Wie etwa, daß es für ihn als Schiedsrichter leichter gewesen sei, öffentlich schwul aufzutreten, da Referees eh immer alle gegen sich und also keine Fans haben, die sie enttäuschen könnten. Diese Situation haben es ihm sehr viel einfacher gemacht, offen schwul zu sein.

Am 23.11. wurde ein Interview mit einer inkognito bleibenden deutschen Profifußballerin online gestellt. Darin geht es um den Unterschied zwischen öffentlicher Person und Privatleben. Dieser liegt darin, daß sie gegenüber Mannschaftskameradinnen, Sponsoren, FreundInnen und Familie lesbisch lebt, aber nicht öffentlich dazu Stellung bezieht. Da es ihre Privatsache sei, wie es eben auch jedermann anders Privatsache sei, ob der Freund oder die Freundin mit zur Weihnachtsfeier kommt.

Gestern am 24.11. erschien dann der erste Teil einer Reportage über einen anonymen schwulen Bundesligaprofi. Diese behandelt die schizophrene Situation des Spielers zwischen der Machowelt Profifußball und seinen unterdrückten sexuellen Bedürfnissen. Ausführlich kommt auch die Göttinger Professorin Tatjana Eggeling zu Wort, die konstatiert, daß mit größerem Bekanntheitsgrad des Spieler die Notwendigkeit und die Anstrengungen der Geheimhaltung eines Doppellebens immer größer werden (würden).

Heute wird der zweite Teil dieser Reportag zugänglich sein und in den nächsten Tagen wird es noch einen Beitrag über Homosexualität und Homophobie im italienischen Fußball, ein Interview mit einem Spieler des einzigen schwulen Teams, das am offiziellen Ligabetrieb des DFB teilnimmt, ein Gespräch mit dem französischen Nationalspieler Vikash Dhorasoo, der öffentlich für die Rechte Homosexueller eintritt, selber jedoch heterosexuell ist, und ein Interview mit der bereits erwähnten Tajana Eggeling geben.

Noch einer weniger

Nur noch 66 Tage...

Freitag, November 24, 2006

Die Rückkehr der Ritter

Heute Mittag war ich anlässlich einer Tasse Kaffee bei Roi Baudouin. So weit, so schön. Auf dem Heimweg überfiel mich dann... Oops, das hatten wir schon mal.

Also, unbedachterweise wählte ich den Weg durch die Innenstadt, um zu einer Bushaltestelle zu gelangen und mich in mein beheiztes Heim fahren zu lassen. Klingt ja erstmal ganz harmlos, aber ich hatte vergessen das auf dem örtlichen Marktplatz schon Weihnachtsmarkt ist! Ich Idiot, Ich Riesenrindvieh, Ich Vollspack, Ich ... .

Mannmannmann, also doch wieder Selbstmitleid? Dafür blieb mir keine Zeit, denn ich hatte nicht mit der Rückkehr der Ritter gerechnet. Gerade mal zwei Meter auf dem Weihnachtsmarkt wollte mich schon der erste mit seiner Lanze aufspiessen. Vermutlich um seine holde Maid zu beschützen oder seinen Herrn, ich weiß es nicht. Jedenfalls war der edle Rittersmann standesgemäß gekleidet: Schiebermütze (beige/grün kariert) (Wikipedia meint: im Süddeutschen auch Batschkapp), beiger Anorak, karierte Hose (grün, braun, beige, schwarz), Mephisto-Schuhe (beige) und eben seine Lanze (Regenschirm). Welche Farbe die hatte weiß ich nicht mehr, da ich ihr nur knapp entging.

Dem dritten Ritter, dem ich auf zwanzig Meter gerade so ausweichen konnte, gab ich ein freundliches "Das Ding ist doch keine Lanze!" mit auf den Weg, aber mehr als ein ratloses Gesicht hatte er nicht für mich übrig.

Mein Entschluß steht fest, wie zur Fußball-WM und zu den Weltreiterspielen werde ich die Innenstadt weiträumig meiden, außer am Montag Abend, da bin ich mit Roi verabredet. Aber, Ihr Ritter, macht Euch auf was gefasst, ich werde vorbereitet sein!

I. Internationale Kongreß zur Bannung des Schnurrbartes, übernehmen Sie!


das Bild ist von Wikipedia.de

btw, auch ein super Name für die Schiebermütze ist Dächli-Kappe.

edit: im Englischen/Amerikanischen heißt sie auch Newsboy Cap, Gatsby Cap oder Flat Cap

Einer weniger

Noch 67 Tage...

Donnerstag, November 23, 2006

NEWS! NEWS! NEWS!

Es gibt aufregende Neuigkeiten!!! Auf der von mir regelmäßig besuchten Seite von Ipecac ist heute das offizielle Releasedate des neuen Hella-Albums bekannt gegeben worden! Und zwar wird There's No 666 in Outer Space am 27. oder 30. Januar 2007 erscheinen!

Warum die Website kein einheitliches Datum parat hat? EGAL.

Der 30. scheint allerdings wahrscheinlicher, da der 27. ein Samstag ist und das ist so ganz un-musikindustrie-like.

Ich werd jetzt mal Tage zählen! Noch 68 Tage...

Als Vorgeschmack hier schon mal das Cover:

ausgeliehen von ipecac.com

Spitzensongtitel VI

ist 'Hanging from Your Inner Cadaver' von der protugiesischen Band Loosers aus dem Album For All the Round Suns. Die Loosers wurschteln so am Rande von Psychedelic, Folk, Improvistaion und Rock rum und das ziemlich gut. Wo andere Bands des New Weird Folk, PsychFolk, Improvfolkrock, New Weird America - oder wtf sich da irgendein Kritiker (pitchfork can you hear me?) für ein Label für Bands wie Sunburned Hand of the Man, No-Neck Blues Band, Vibracathedral Orchestra etc etc etc ausgedacht hat - den Rock, also v.a. den Indierock, vernachlässigen, schlagen die Loosers genau in diese Kerbe und das klingt gut. Ihre Vorliebe für indierockige Elemente teilen sie auch mit den ganz tollen Raccoo-oo-oon. Nur kommen die, nicht wie die Loosers, aus den Hot Spots dieser Szene (USA, England). Es ist jetzt nicht so, daß sie diesen Exotenbonus bräuchten, um gut zu sein, aber er dürfte wohl auch dazu beitragen, daß sie deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommen als die großbritannischen oder us-amerikanischen Kollegen.

Ach so, wer sich ein Bild von der psychedelischen-Improvisationsfolk-Szene machen will, dem seien die Sampler Space is No Place; Noise from the New York Underground (u.a. mit den wahnsinnigen und wahnsinnig tollen Mouthus), Music for Plants und New Weird America empfohlen.

btw, "Gorram Reavers!"

Mittwoch, November 22, 2006

Eine Notiz

Eigentlich war ich ja willens eine Auseindandersetzung mit dem doch sehr hoch gehängten Begriff der Revolution in den Abschiedsmitteilungen der beiden Columbineamokläufer und des Amokläufers von Emsdetten zu machen, aber der Begriff wird einfach so hohl und pubertär-verletzt verwendet, daß es nicht mehr als eine intellektuelle Fingerübung wäre und wir sind hier ja nicht an der Uni.

In seiner absoluten Befreitheit von Inhalt und Sinn korrespondiert deren Begriff von Revolution aber gut mit der angeblich so bösen und harten Rockmusik, die die drei jungen Männer hörten und der natürlich eine Mitverantwortung für die vielen Verletzten, Toten und psychischen Opfer der Übergriffe zugeschrieben wird. Zusammenkommen Täter und Musik hier jedoch nicht darin, daß sie beide das personifizierte Böse sind, sondern in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft. Beide artikulieren ein völlig hohles Dagegensein, das jeder Vorstellung davon entbehrt wogegen es eigentlich ist.

Ein Umstand der auch schon zu den ekelhaften Vorgängen rund um Woodstock 1999 gehörte, da die (vornehmlich männlichen) Massen dort aufgepeitscht vom völlig sinnlosen "Break Stuff" von Limp Bizkit randalierten und vergewaltigten. Im von jeder Reflektion befreiten (Un)Bewusstsein blieb von "Macht kaputt was Euch kaputt macht" (Ton Steine Scherben) also nur noch "Break Stuff".

Wie das psychoanalytisch aufzuarbeiten und auch für die Auseinanderstzung mit den verblödeten haarfreien beta- oder gamma-Männchen in Ostdeutschland nutzbar zu machen ist, sollte eher die Frage sein als die kanonhafte Phrase, wann man denn jetzt endlich Egoshooter und generell gewaltverherrlichende(?) Filme, Spiele, Musik etc. verbietet. btw, ist Deutschland schon verboten?


p.s. wer sich die beiden Schriftstücke selbst anschauen will hier und hier. der letzte Link ist von hier geliehen.


btw, unter dem Titel 'Three Days of Arson, Rape and Corporate Greed' gibt's eine kleine Presseschau über Kommentare in Alternativen us-amerikanischen Zeitungen/Zeitschriften zu Woddstock 1999

Spitzensongtitel V

ist 'Grown Men Don't Fall in the River Just Like That' der Opener vom Liars-Album They Threw Us All in a Trench and Stuck a Monument On Top. Zu den Liars gab's ja einiges mehr oder weniger Wissenswerte schon hier zu lesen. Daß der Albumtitel auch spitze ist, nur mal am Rande...

btw, die Leutchen, die mit in der Toskana waren (vor Ewigkeiten) kennen den Song von der Begleit-CD

Montag, November 20, 2006

Und nun die Werbung...

Nach einer einwöchigen so auch gar nicht geplanten künstlerischen Pause, will ich mich mal wieder zurückmelden. Und zwar mit einem Kracher...

Es gibt zwei neue Links bei Schnurbärte sind bäh:

Zum ersten den zugebenermaßen nicht ganz so neuen Link zu Julius Fireflys Greasepaint Mustache Store. Über den man viele schöne Sachen bei Amazon.de kaufen kann, z.B. Horkheimer und Adornos Dialektik der Aufklärung, Wolgang Benz' Was ist Antisemitismus?, die Firefly-DVD-Box, die Serenity-DVD, Die 3 Die-Dr3i-CDs (Drei-Fargezeichen-Nachfolgeprojekt), die komplette Babylon-5-Serie etc etc etc. Da ich nicht nur kein großer Fan von Ebay bin, sondern auch nicht von Amazon, ist es mehr als logisch, wenn man da schon bequem Geld ausgibt, daß dann über Julius Fireflys feinen Laden zu machen, der sieht nicht nur schicker aus als Amazon, sondern ist v.a. hervorragend vorsortiert und man wird nicht dauernd mit völlig unpassenden Vorschlägen malträtiert was man denn bitte noch bestellen soll, bloß weil Kunde X oder Y das auch getan hat. Ach so, und bevor man sein Geld zur Mayerschen trägt, dann doch lieber über Julius zu Amazon.


Der zweite neue Link ist der zur u.a. von Martin Büsser betriebenen Testcard (nach dem gleichnamigen Song von This Heat). Dort gibt es zwar meist wenig aktuelles, also Printausgabe kaufen, aber das eine oder andere Plattenreview (unter Tontips) oder einfach Links zu gut sortierten und auf randständische musikalische Aktivitäten spezialisierte Mailorder (unter, na ja, Links). Eine Selbstverortung der Testcard gibt's natürlich auch noch.

Und jetzt quasi die Synthese, Vertrieb von Testcard? Julius Firefly übernehmen Sie!

Montag, November 13, 2006

Huh?

verrückt, verrückt! da hab ich doch aus Langeweile und - na ja - Eitelkeit einfach mal den Namen dieses Blogs gegoogelt und stoße dabei auf einen Artikel in der Webausgabe vom Fränkischen Tag, der meinen Blog erwähnt, und zwar unter dem Titel "Waschen, zwirbeln, föhnen, formen - Von der Rehabilitierung des Oberlippenbartes". Rehabilitiert? Den Oberlippenbart? Ich?

Was bleibt ist das gute Gefühl, daß mein Blog zum Glück nicht neben dem Bild von W. Petry erwähnt wird! Aber eben leider auch nicht neben Sean Connery oder Tom Selleck platziert ist. Beim nächsten Mal...

edit: Hier hab ich's in einer weiteren Verwertung des Artikels von Petra Fürst nur ganz knapp nicht neben W. Petry geschafft.

Sonntag, November 12, 2006

Kleinigkeiten, aber Feinigkeiten

Auf der goComics Website kann man in der Kategorie Calvin and Hobbes jeden Tag einen Calvin-and-Hobbes-Comicstrip anschauen. Leider muß man sich für ältere Comics einloggen, was vermutlich nicht weh tut, aber ich vermeide das wo's geht.

Den aktuellen Strip kann man sich auch als rss-feed zustellen lassen. Oder man legt die goComics-Site einfach als Startseite fest...
Ausser Calvin and Hobbes gibt's auch noch massig anderer Comics, just explore...

Bild ist von hier ausgeliehen

Donnerstag, November 09, 2006

Welche Band passt zu mir?

hier gibt's ein kleines Quiz/einen Persönlichkeitstest für die eifrigen LeserInnen meines Blogs/von buzzer zum Thema "Welche Band passt zu mir?". Viel Spaß!

hier mein Ergebnis:







Welche Band passt zu mir?




Zu Dir passen auf jeden Fall Pendikel. Du hast Lust auf Melodien und Rock, aber bist tief in Deinem Innern ein zartes Reh! Laut und Lauter sind Dir Trotzdem treue Wegbegleiter. Hier erfaehrst Du mehr!
Take this quiz!








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Mittwoch, November 08, 2006

Liars

Liars bestehen aus den beiden konstanten Mitglieder Angus Andrew (Gitarre, Gesang) und Aaron Hemphill (Gitarre, Gesang, Percussion), die die Liars in L.A. "gründeten", aber erst in New York mit zwei weiteren Musikern (Bass und Schlagzeug) als Band etablierten. Mittlerweile ist die Band in Berlin ansässig.

Zu Beginn ihrer Karriere - dem Erscheinen von They Threw Us All in a Trench and Stuck a Monument On Top - wurden sie in einem Topf mit den Strokes, Yeah Yeah Yeahs und anderen New Yorker Dancepunk-Bands geworfen. Daß diese Kategorie von Anfang an zu klein war, zeigte schon der knapp halbstündige Abschlußsong von They Threw Us All in a Trench and Stuck a Monument On Top. Auch wenn zumindest in einem Liedtitel eine Urband aller Dancepunk-Bands genamedropt wurde, nämlich ESG ('Tumbling walls buried me in the Debris with ESG'), ist ihr Sound dann doch nicht ganz untypisch für New York. V.a. auf dem Debüt nimmte er klare Anleihen beim New Yorker NoWave-Sound der frühen 80er, mit deren wichtigsten Vertretern (z.B. DNA, Contortions, Liquid Liquid) auch ESG häufig die Bühne teilten, sehr zur Verwunderung von ESG, wie sie in einem Intro-Interview vor etwas längerer Zeit* äußerten. Daß NoWave selbstverständlich neben Funk, Disco und PostPunk eine wichtige Inspiration für DancePunk war, soll hier nicht unerwähnt bleiben, hat allerdings im Bezug auf die Liars nur wenig erhellende Kraft. Interessanter oder fruchtbarer sind da eher Anknüpfungspunkte an den Sound der Minutemen oder Big Boys, die beide - neben einer kraftvollen und dem Punkgeist entlehnten Störrischkeit - Funkelemente in ihre Musik einfliessen liessen, jedoch ohne - und da liegt eine der entscheidenden Parallelen zu den Liars - auf Muckertum und Poserhaftes zurück zu greifen (wie es der Crossover der 1990er tat), sondern sich im Gegenteil eben gegen die machohafte Rockerhaltung der 1970er wendeten. Ihr Stilmischmash entsprang der Spielfreude, nicht dem Willen zur Angabe.

Daß die DancePunk-Kategorie den Liars zu klein war zeigte spätestens das zweite Album They Were Wrong, So We Drowned. Das als glasklares Konzeptalbum daher kam und von Hexen handelte. Auf personeller Seite wurden zwei Leute gegen einen getauscht (Drummer Julian Gross (spielte bereits auf der Split mit Oneida)), auf musikalischer Seite markierte es endgültig den Abschied von tanzbareren Sounds, aber auch von monolithischen 30-Minuten Stücken, sowie von 2-Minuten Stompern (a la 'Every Two Hours With a Ducks Fan', 'Mr You're On Fire Mr'). An ihre Stelle traten vier bis fünfminütige Songs, die ihre Inspiration eher aus Noise und Experimenten zogen. Diese stilistische Neuausrichtung führte nicht unähnlich zu den Ex Models hin zu Krautrock und Artpunk. Die Stop-and-Go-Elemente des ersten Albums und der folgenden EPs wichen einer lärmigen Monotonie, die die Musik für Fans von Emo-/Hardcore-Bands nicht gerade attraktiver machte. Für Leute, die mit Birthday Party, Big Black etc sozialisiert wurden aber gleich wohl.** Auf der Liars-Website gibt es zu jedem Song von They Were Wrong, So We Drowned ein Video!

Das ganzheitliche Video-Konzept wurde auf dem dritten Album Drum's Not Dead auf die Spitze getrieben. Auf der dem Album beiliegenden DVD (egal ob LP oder CD) ist das komplett verfilmte Album. Nicht einmal, sondern dreimal, jedesmal von einem anderen Regisseur/Animateur (neben den Bandmitgliedern Angus Andrew und Julian Gross auch vom Filmemacher Markus Wambsganss).

Inhaltlich ist Drum's Not Dead wieder ein Konzeptalbum, auf ihm wird der Kampf der beiden
Charaktere Mt Heart Attack und Drum vorgestellt. Diese sollen laut Angus Andrew die beiden in einer Person widerstreitenden Teile, Selbstvertrauen und Selbstzweifel, darstellen. Musikalisch wird der auf They Were Wrong, So We Drowned eingeschlagene Weg weiter verfolgt, dabei werden die Stücke ein wenig vom Noise entschlackt. Jedoch bleiben monotone Arrangements, die zunehmend perkussiver werden, das bestimmende Element.


Abschließend bleibt festzuhalten, daß bestimmt nicht solche Schmierlappen, Klappstühle oder -spaten wie die Strokes oder Franz Ferdinand oder you-name-it zu den Retter des Rocks hochgeschrieben werden müssen, wenn es eine Band wie die Liars gibt.


*leider ist besagter Artikel nicht online bei intro.de einsehbar und meine Printausgabe zusammen mit vier weiteren Jahrgängen intro einem Wasserschaden zum Opfer gefallen, also reines Gedächtniszitat.

**
Wie man anlässlich eines gemeinsamen Konzerts der Liars und der Blood Brothers beobachten konnte, nach den Blood Brothers und den ersten Tönen der Liars verließ ein Großteil der gut aussehenden Jungs mit Emoscheiteln, samt ihrer Freundinnen das Gebäude 9. Übrig blieb die Generation 28+, die das Gebäude 9 nur noch gut zur Hälfte füllte, aber dafür einer Kakophonie der Extraklasse beiwohnen durfte und wollte. Ich war selten so im Reinen mit meinem Alter!



Diskographie

They Threw Us in a Trench and Stuck a Monument On Top
(2001, Gern Balndsten, CD/Vinyl)


Fins To Make Us More Fish-Like
(2002, Mute, CD/Vinyl)


Oneida Split, Atheists, Reconsider
(2002, Aren Rock Recording Co., CD/Vinyl)


We No Longer Knew Who We Were
(2003, Mute(?), CD/Vinyl)


There's Always Room on the Broom
(2004, Mute(?), CD/Vinyl)


They Were Wrong So We Drowned
(2004, Mute, CD/Vinyl)


Split with YYY's 7 inch Single
(Vinyl/Japan & Australia Only)


We Fenced Other Gardens With The Bones Of Our Own
(2004, Mute(?), CD/Vinyl)


It Fit, When I Was a Kid
(2005, Mute(?), CD/Vinyl)


The Other Side of Mt. Heart Attack
(2006, Mute(?), CD/Vinyl 7")


Drum's Not Dead
(2006, Mute, CD/Vinyl)

Dienstag, November 07, 2006

Nachtrag: Oneida

hier gibt's im Rahmen eines Reviews von Oneidas Happy New Year eine von mir nur angerissene Ankedote. Für die Ungeduldigen: ist ziemlich am Schluß des Textes, aber der Text lohnt sich auch so, da er Oneidas Musik ziemlich gut beschreibt.

Fußball und Rassismus

Zwei Themen die zumindest vom Selbstverständnis der Fußballfunktionäre und der Fans nichts miteinander zu tun haben (sollen). Häh? Naja, zumindest was die Funktionäre betrifft. Häh? OK OK, eigentlich gehören sie zusammen wie Pech und Schwefel.

Zumindest öffentlich taucht dieses Zusammenspiel nur auf, wenn mal wieder Spieler beleidgt werden, wie zuletzt in Rostock, Halle, Cottbus und Aachen. Daß in Aachen gleich beide Fanblöcke auffielen (der von Borussia Mönchengladbach und eben der von Alemannia Aachen), mag ein pikantes Detail sein oder eben viel mehr.

Eine gänzlich neue Dimension, die nach Aussage von TuS Makkabi Berlin so neu nicht ist, ist die Zuschauer-, Heimtrainerin- und Schiedsrichterleistung beim Spiel zwischen VSG Altglienicke und TuS Makkabi. Das dortige Ausmaß an Pöbeleien, Bedrohungen und Drei-Affen-Mentalität ist schon ein ganz schöner Hammer gewesen. Lizas Welt berichtete dazu ausführlich.

Die Reaktion des DFB scheint zumindest auf das Spiel in Aachen bezogen ausreichend, manche mögen sie auch als happig bezeichnen, sie dienen jedoch bei weitem nicht dazu, zivilisatorische Mindeststandards für Fußballstadien einzuhalten bzw -führen, sondern sind bestenfalls Alibihandlungen, um nach der "Super"-WM nicht direkt wieder die Fratze des häßlichen Deutschen die (inter)nationale Debatte bestimmen zu lassen. Das relativ harte Vorgehen des DFB wird v.a. an Theo Zwanzigers Haltung und Verlautbarungen festgemacht, ob er deswegen gleich, wie es manchmal der Tonfall der Kommentatoren nahelegt, zum ersten Antifaschisten der Bundesrepublik gekürt werden muß, bleibt fraglich. Das Verhalten des DFB und seines Vorsitzenden ist zwar rührig und auch irgendwie beruhigend, nur nicht das harte antirassistische oder antiantisemitische Durchgreifen für das es viele Journalisten gerne halten. Was soll der DFB und sein Spitzenfunktionär denn auch sonst machen, sollen sie diese Vorkommnisse auch noch gut heißen?

Aber so ist es halt immer, wenn sich in Deutschland der Haß auf alles andere breit macht, werden schon die Sprecher von Minimalpositionen zu Kämpfern für Demokratie und Freiheit und zu Feinden von Diskriminierung, öffentlicher Demütigung und Fremdenhass stilisiert.

Daß diese Ausgrenzungsmechanismen zum Patriotismus gehören wie der Teufel zum Weihwasser, hat nicht zuletzt der fröhliche Partypatriotismus der FIFA WM 2006© in Deutschland gezeigt. Die Verhöhnung des Gegners ist unstrittig Teil des Spiels, aber Fans gegnerischer Mannschaften nahe zu legen doch besser die Public Viewing Area© zu verlassen, da sie mit einer argentinischen Fahne schwenkten, mutet im Licht des kollektiven Deutschlandfähnchenschwenkens dann doch extrem bizarr an. Und zeigt schlußendlich wie sehr hier Freunde und Gäste eins waren.

Dieser Vorfall mag im Lichte der Ausfälle deutscher Fans in Bratislava Mitte Oktober '06 harmlos erscheinen und das ist er wahrscheinlich auch(?), aber es ist der selbe Geist der sich da Bahn bricht. Chauvinismus, Rassismus, Antisemitismus und vermeintliche Überlegenheit suchen sich eben verschiedene Wege und Träger. Deswegen ist die Debatte um das Spiel der deutschen Nationalmannschaft in der Slowakei eben nicht mit dem Schlagwort "Hooliganismus" zu fassen, zu erklären und damit auch irgendwie schon wieder aus der Welt geschafft, sondern all diese Vorfälle, Zwischenfälle, Vorkommnisse, Betriebsunfälle oder you-name-it sind vielmehr Symptom eines überbordenden Zusammenkommens einzelner mit dem Ganzen, bei dem sich beide auch endlich wieder sauwohl fühlen (dürfen). Der "Hooligan"/Rassist/Antisemit gehört zum profanen Deutschlandfan wie der Stollen zum Fußballschuh.

Daß eifrig über mögliche Konsequenzen gegen zunehmenden Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nachgedacht, debattiert und auch welche gefordert wurden, schön und gut. Aber weder Appelle an die Zivilgesellschaft, noch eine Task Force werden das Problem wirklich lösen können, außer die Task Force würde bewaffnet jedes Spiel aller Ligen bis hinab zur Kreisklasse besuchen und dort für Ruhe und Ordnung sorgen, aber wohin das führen würde mag man sich gar nicht ausmalen. Die Scherze über dieses bestimmt bald als Task Farce zu bezeichnendes Gremium von DFB und DFL überlass ich anderen.

Zum Thema Patriotismus sei hier abschließend nochmal die Verlautbarung des I. Internationalen Kongresses zur Bannung des Schnurrbartes zum Anlass der Kürung des Preisträgers des Monats Juni zitiert:
"denn im euphemistischen party-patriotismus steckt v.a. eins, nämlich der patriotismus, den man sich auch nicht durch linksintellektuelle gegenentwürfe (verfassungspatriotismus etc.) schön trinken kann."

p.s. Links zu allen genannten Fußballvereinen fehlen aus gutem Grund!

Samstag, November 04, 2006

Spitzensongtitel IV

ist "Autobiographie einer Heizung" von Knarf Rellöm aus dem Album Bitte vor R.E.M. einordnen, das Knarf Rellöm als Ladies Love Knarf Rellöm einspielte. In dem Song geht's - wie authentisch auch immer - um die Sozialisation eines Dorfjungens mit Punk und die draus resultierende Haltung. "Das ist Punk, Mann, lass dir die Haare schneiden". Im Unterschied zu den späteren Platten Fehler is King oder auch Einbildung ist auch ne Bildung (beides Kandidaten für Spitzenplattentitel) regiert auf diesen Platten noch nicht der Elektro- oder Soulpunk, sondern die Songs bewegen sich mehr im Singer/Songwriterhaften, allerdings was "rockiger" als das was man sonst so als Singer/Songwriter versteht. Ach so, ne neue Platte ist auch unterwegs und d.h. ALLE kaufen. Die Frage ist bloß: "Wo?", da Fehler is King und Bitte vor R.E.M. einordnen längst ausverkauft sind und ebay empfehle ich nur ungerne. Aber bei Flight 13 gibt's ja bestimmt bald das neue Album und immer noch Einbilding ist auch ne Bildung.

Donnerstag, November 02, 2006

Spitzensongtitel III

ist auch "Jazz Snob Eat Shit" von Naked City aus dem Album Torture Garden. Die perfekte Symbiose aus Hardcore, Punk, Rock und Jazz. Vornehmlich extrem kurze Songs (zwischen 10 und 74 Sekunden) die in einem wilden Cut-Up den Geist von Napalm Deaths "You Suffer" vom Scum-Album atmen. Absolute Kaufempfehlung! V.a. im Doppelpack mit Leng T'Che, das die totale Antithese zu Torture Garden ist, ein Song, der sich langsam malmend über 30 Minuten hinzieht. Gibt's zusammen als sogenannte Black Box (wg des expliziten Artworks beider Platten).

Mittwoch, November 01, 2006

Firefox, Iceweasel und der ganze Rest

Julius hatte ja schon, nun, nicht gerade Aufklärungsarbeit geleistet über, aber zumindest Werbung gemacht für Firefox. Das ist mehr als sinnvoll, da zu viele User (>0) immer noch Internet Explorer nutzen, dabei gibt es doch gerade als Windows-XP-User (Home oder Professional) genug Alternativen! Neben dem sehr zu empfehlendem Firefox, dem mittlerweile eingestellten Mozilla, der aber als SeaMonkey (alle von Mozilla) weiter entwickelt wird und den zumindest von mir - zu meiner WinXP-Zeit - sehr geschätzten Opera. Im Gegensatz zu IE (egal in welcher Version) glänzen diese durch mehr Komfort und v.a. weniger Sicherheitslücken bzw. das deutlich schnellere Schliessen dieser als beim Microsoftpendant. (Quelle) Für Mac gibt's Safari, aber bei Apple besteht ja weder die Notwendigkeit noch die Versuchung Microsofts Internet Explorer zu verwenden.

So weit so schön in der Microsoft-Welt, die Mac-Welt ignorieren wir hier jetzt mal einfach, aber in die Linux-Welt ist Ungemach eingezogen, das zwar schon länger, aber sei's drum.

Hab letztens ein Thunderbird-Update gemacht (Mailclient von Mozilla/Firefox), nach dem Thunderbird/Debian-Update gab es Thunderbird auf einmal nicht mehr! Oh Schreck, wie konnte das passieren? Dafür tauchte ein neuer Mailclient namens IceDove im Paketangebot auf, also auf den umgestiegen und - zack - hat der doch glatt alle Konten und Einstellungen des alten Thunderbird übernommen, so weit so verwirrend. Also habe ich in der Suchmaschine meiner Wahl IceDove eingegeben und bin zu folgendem Ergebnis gelangt: IceDove is the new Thunderbird!

Und zwar deshalb: zwischen den Debian-Entwicklern und der Mozilla Corporation kam es zu Unstimmigkeiten bezüglich der Modifikationen der Firefox- und Thundebrird-Software und der konsequenten Nichtbenutzung der Firefox-/Thunderbird-Symbole bei gleichzeitiger Verwendung der Firefox-/Thunderbirdmoniker. Die Mozilla Corporation sah darin eine Verletzung ihrer Markenrechte. Die Bestimmungen des Markenrechts nach Mozilla kollidieren allerdings mit den Richtlinien zu freier Software der Debian-Betreiber. (Quelle) Die Debian-Prinzipien hinsichtlich freier Software sehen vor, daß in Debiandistributionen nur freie Pakete eingebunden werden. Dies sei so nicht mehr gewährleistet, also folgt zu erst die Umbenennung von Thunderbird in IceDove (September 2006) und Dezember 2006 auch die von Firefox in IceWeasel. Dies betrifft allerdings nur Debian-Linux.

GNU arbeitet bereits seit anderthalb Jahren mit IceWeasel, da sie bereits 2004 einen ähnlichen Konflikt mit der Mozilla Corporation führten. Im Zuge dieser Auseinandersetzung hatten die Debian-Entwickler bereits mit dem Gedanken gespielt, auch für ihre Distribution die Namen IceDove und IceWeasel zu verwenden, jedoch wurde dieses Vorhaben wieder fallen gelassen, da keinerlei Dringlichkeit von Mozilla-Seite signalisiert wurde. Bis im September 2006 die Mozilla-Betreiber die Debian-Entwickler aufforderten die von ihnen gepatchten Firefox- und Thunderbirdpakete mit neuen Namen zu versehen. Die Pakete IceWeasel und IceDove werden auch weiter als Fork (unabhängige Weiterentwicklung) auf Firefox und Thunderbird aufsetzen und entsprechend modifiziert erweitert, sind also parallel zu neuen Firefox-Versionen zu bekommen. (Quelle)

Eigentlich ändert sich für Debain-User nix, Thunderbird heißt jetzt schon IceDove und Firefox heißt demnächst IceWeasel. Was sich ändert ist, daß die Debian-Entwickler noch freier mit dem Quellcode von Firefox arbeiten können, was aber bisher noch nie ein Nachteil war.