Dienstag, August 28, 2007

No Moustache March

Der Titel verrät es bereits es geht um zwei Websites, von denen eine eine äußerst unterstützenswerte Initiative ist die unter dem Motto "How to Raise Money and Humiliate Oneself in Public" steht und eben nicht auf einen Marsch der Schnurrbärte setzt, sondern das Konzept verfolgt sich den ganzen März einen Schnurrbart wachsen zu lassen und gleichzeitig Geld für die Initiative Midwest Athletes Against Childhood Cancer (MAACC) zu sammeln, ob das Geld aus Mitleid mit oder Belustigung über den/die Schnurrbartträgerin gespendet wird ist in dem Falle völlig schnuppe. Für dieses Jahr ist die Aktion selbstredend längst gelaufen, aber nächstes Jahr... Hier kann man sich verschiedene Teilnehmer anschauen.

Außerdem möchte ich noch kurz auf das Flash-Browser-Game "Moustache or No Moustache?" aufmerksam machen, bei dem es darum geht zu entscheiden, ob der oder die abgebildete einen Schnurrbart hat oder nicht. Man kann in zwei verschiedenen Modi spielen entweder aus der Datenbank 10 zufällige Bilder vorgesetzt bekommen und dann entscheiden wer einen Schnauzer hat und wer nicht. Oder man kann den Survival Mode spielen bei dem man sich durch die ganze Datenbank spielt und das Spiel endet, wenn man falsch liegt. Hat beides seinen Reiz. Viel Spaß damit! (hattip to: Julius)

Montag, August 27, 2007

Laaaaaaaaaaangweilig

Wenn ich die Berichterstattung über den "neuen" FC Bayern München verfolge, meldet sich sofort der Homer Simpson in mir. Der Wille den Bayern Spielkultur, Raffinesse, überlegne Technik, attraktiven Tempofußball etc. zu attestieren nervte eben schon vor dem ersten Spieltag. Allein die Verpflichtung von Toni, Klose, Ribery, um mal nur die prominentesten zu nennen, bescherte dem FC Bayern viel Anerkennung, Sympathie und eben auch Rampenlicht. Alle Verpflichtungen zeugen jetzt aber weder von ausgefuchstem Scouting, noch von wahnsinnigem Risikobewußtsein, sondern ist schlicht und ergreifend eine absolut konservative Einkaufspolitik, die diesmal zwar nicht vornehmlich dazu dient der Bundesliagkonkurrenz das Wasser abzugraben, da sich (qualitativ zumindest) vornehmlich international bedient wurde. Neben Toren und Respekt oder besser Ehrfurcht haben die Bayern v.a. überschwengliche Reviews ob der eingekauften Klasse (namentlich Ribery) erworben. Es wäre jetzt schon (nach dem 3. Spieltag) eine echte Überraschung wenn Franck Ribery NICHT Spieler der Saison 07/08 würde. Womit wir auch genau beim Punkt wären: die Journalisten sind sich in ihren nur noch übertrieben zu nennenden Lobhudeleien auf Herrn R.s Künste bis zur Ununterscheidbarkeit einig, daß man es fast ironisch nennen müsste, wenn denn in Deutschland Ironie und Fußball irgendwelche Überschneidungspunkte hätten. (vgl. Presseschauen des indirekten Freistoss zum 1., 2. und 3. Spieltag)

Wie sehr Fußballjournalismus hierzulande ein Sicherheitsgeschäft ist, lässt sich an der vermutlich seit Tagen in den Schubladen der Redaktion des Kicker vorbereiteten Überschrift anlässlich des 1:0-Sieges des HSV ablesen, dort hieß es nach dem Wechseltheater unter der Woche vorher und dem im Sonntagsspiel gegen Bayer Leverkusen spielentscheidendem Elfmeter völlig überraschend: Ausgerechnet van der Vaart! Oh, boy...

Das Jubelarien für den Spieler der Saison können also schon mal geschrieben werden, ebenso die Fazits zur Saison 2007/08. Oder anders: jetzt schon eine Saison zum Abgewöhnen!

Freitag, August 24, 2007

Was macht eigentlich Nadja?

Fragte ich mich letztens. Neue Platten, Touren, irgendwas? Da ging bzw. geht einiges bei meiner Frühlingsliebe. Rumgejammer über die verpasste Europa-Tour erspar ich Euch und mir hier mal. Es gab eine Kollaboration mit der britischen Doom-Band Atavist, ihr wißt schon, die mit dem selbstbetitelten Album mit der gar lustigen Spielzeit von 66:06 Minuten. Das 12012291920/1414101 betitelte Album gefällt ganz gut, auch wenn es dem Nadjaschen Klangkosmos nicht wirklich irgendwas hinzufügt, da Doom eh schon einer der Stützpfeiler ihres Sounds ist. Atavist sind musikalisch, anders als humoristisch, sowieso untadelig und mehr sophisticated als ein Großteil ihres Genres.

Eine weitere Zusammenarbeit mit Datashock (als Aidan Baker, Leah Buckareff & Datashock) ist gerade erschienen bzw. erscheint demnächst und kann hier noch nicht gewürdigt werden, zum einen weil ich sie noch nicht gehört habe und zum zweiten weil ich Datashock nicht kenne und also auch nicht weiß wie man sich das vielleicht vorzustellen hat. Diese einseitig bespielte 12" ist wohl dem gemeinsamen Auftritt in der Oetinger Villa in Darmstadt geschuldet, aber mehr wenn gehört.

Außerdem erscheint demnächst die neue EP Guilted By The Sun, die dann wieder Nadja solo ist. Ferner ist mit verschiedenen Reissues zu rechnen, welche das genau sein werden, kann der geneigte Leser auf der Nadja-Site von Aidan Bakers Homepage nachlesen.

Donnerstag, August 23, 2007

Little Trouble in the Big Neighbourhood

Wie am hier auf dem oberen Photo nicht sehen kann ist zwischen dem Zug und den gemütlichen Wohnanlagen mittlerweile ein großes Loch, das langsam aber sicher mit Beton, Stahlträgern, Kabel usw. gefüllt wird. Da es anscheinend demnächst richtig laut wird, hat die Betreibergesellschaft (TCNPP) der Aachen oder genauer Forst Arkaden heute am späten Nachmittag bzw. frühen Abend die Nachbarn zu einem kleinen Straßenfest inklusive grauseliger Coverband geladen (Breakfast at Tiffany's und Word Up konnten vom Balkon aus identifiziert werden). Da ich aber nicht in Forst, sondern, so viel urbaner Stolz muss sein, in Aachen-Stadt wohne, bin ich selbstredend nicht zu dieser lauen Good-Will-Sause gegangen. Mal schauen, ob es morgen noch weiter geht oder ob es das mit Schön-Wetter-Machen schon war. Stay Tuned!

Montag, August 20, 2007

Blank ziehen

Unter dem Titel Music is a Battlefield schränkt Volontär Christian Rein beim Blog von AN und AZ erstmal die Aussagefähigkeit von Listen ein, die die besten Platten der letzten 60 Jahre versammeln, klappert dann die zu erwartenden Verdächtigen ab (Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band, Pet Sounds etc) und präsentiert dann seine autobiographisch wichtigsten drei Alben. (Joy Division - Closer, The Smiths - The Queen Is Dead, The Cure - 17 Seconds oder Disintegration) Den Ball nehme ich mal auf und komme mal mit meinen drei wichtigsten um die Ecke: Shellac - At Action Park, Pendikel - Fu ruft Uta, John Zorn - Kristallnacht. Welche Platten haben Euer Leben für immer verändert bzw sind/waren der Soundtrack zu Eurem Leben?

Samstag, August 18, 2007

Wer hören will muß lesen

Nur kurz möchte ich auf die aktuelle Ausgabe des intro-Magazins verweisen. Dort gibt es neben einem Animal Collective-/Broken Social Scene-Mix-Interview Reviews etlicher relevanter Neuerscheinungen. Von der hier schon angekündigten und in gespannter Vorfreude erwarteten Pechsaftha-LP Dick in Frisco, dann von der neuen EA80-Platte Reise, von Turbostaats Vormann Leiss und der Schneller Autos Organisation-CD/-LP Noch mehr Hofffnung für noch mehr Menschen (hiermit sei allen noch mal explizit die erste Schneller Autos Organisation World ans Herz und an den Geldbeutel gelegt). Außerdem aufschlußreiches zur neuen Oxbow-CD The Narcotic Story (Martin Büsser umreisst das Problem mit Oxbow - wie eigentlich fast immer - ziemlich genau), eine völlig verdiente Würdigung von Pinbacks Autumn of the Seraphs und - für mich (Gesang!) - nicht so erbauliches über Giardini di Miros treffend betitelte Platte Dividing Opinions.

Neben Pechsaftha mein persönliches Highlight des August (auch wenn noch nicht gehört) das vierte und selbstbetitelte Album der Liars. Einschränkung: ich fand die letzte Liars (Drum's Not Dead) hervorragend, aber hab natürlich auch nicht alle Videos gesehen. Dann mal viel Spaß beim Lesen und hoffentlich auch Hören.

Freitag, August 17, 2007

New Language vs Antiqua Lingua

Daß Denglish einfach humorvoller als das "reine" Deutsch, belegt die Bildstrecke "Traumberuf Anglist: >>That's fein!<<" der unter Experten als viertbeste Tageszeitung der Welt geltenden SZ. Wobei man L. Matthäus' Versuche nicht als Melange von Deutsch und Englisch verstehen sollte, sondern als das öffentliche Scheitern eines Menschen an Sprache allgemein. Ebenso ist Peter Krausens Songtext in vier Bilder auch wenig gelungen und leider auch nicht witzig, sondern in seiner Trennung nicht anerkennenden Weise einfach nur arm, aber sehen Sie selbst!

Der Vollständigkeit halber sei auch auf die Bildstrecke "Et tu, Pamela?" hingewiesen, die mich im Nachhinein auch nicht glücklicher macht, daß ich ein Latinum hab. Als Vorläufer des modernen Denglish soll hier aber die am nachhaltigsten das Deutsche verunreinigt habende Sprache gewürdigt werden und eine Kontinuitätslinie vom Lermanischen zum Denglish hergestellt werden.

Enden möchte ich mit folgendem Bourmon eines mir bekannten Trinkers und Denkers: "Wie der Grieche sagt: Forget it!"

Mittwoch, August 15, 2007

Spitzensongtitel X &XI

Der erste (genauer der zehnte) ist "Whereto Can I Cast Away This Fragrant Echo Called the End, So That I May Summon An Awakening From the Other Side?" vom gleichnamigen Album des in zwei seperate Alben unterteilten Doppelalbums Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out von Keiji Haino. Der zweite (elfte) ist "I Have Decided to Tear You to Pieces Whether You Become Darkness Or Light Depends On You I Wonder, Which Shall You Choose?" ebenfalls vom gleichnamigen Album und die andere Hälfte von Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out. Jeder der beiden Songs ist deutlich über 40 Minuten lang und ist jeweils für ein einziges Instrument entwickelt worden. "Whereto Can I Cast Away..." wird von Keiji Haino am Hurdy-Gurdy (zu Deutsch: Drehleier) bestritten und im Gegensatz zu seinem sonstigen schamanischem Getrommel und den expressiven Feedback-Orgien lässt es "His Darkness" geradezu ruhig angehen, was noch durch die sanften Vocals unterstrichen wird. "I Have Decided..." geht dann den Weg in ruhigere Gefilde konsequent weiter. Nur mit Wavedrum und seiner Stimme kreiert Keiji Haino auf- und abschwellende Drones, die mal wohlig, mal enervierend sind.Die Musik steht den Titel sowohl in ihrer verstörenden als auch wohlig-anheimelnden Weise in nichts nach. Sie jedoch im Hainoschen Gesamtwerk zu positionieren, fällt äußerst schwer, da mir sonst nur die psychedelisch-krachigen Alben mit Fushitsusha oder auch solo bekannt sind. Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out erweitert so mein Keiji Haino-Spektrum in eine Richtung, die sich weiter zu verfolgen lohnt, weil sich so auch ganze Nachmittag und Abende nur mit seinen Platten bestreiten lassen ohne, daß man sich in Gefiepe und Geschredder verliert - was natürlich auch seinen Reiz hat.

Dienstag, August 14, 2007

Totes Holz aus wachsenden Bäumen

Die These, daß Pay-TV a pain in the ass sei, widerlegt HBO seit mehreren Jahren immer wieder mit konzeptionell und qualitativ herausragenden (vom Sender produzierten) Serien. Neben dere als morbide Comedy - und damit den Zuschauer komplett auf die falsche Fährte führende - beworbene Serie Six Feet Under und dem Mafia gone mad-Highlight Sopranos gab es von 2004 bis 2006 das als Western-Drama umschriebene Imprint Deadwood.




Wie auch bei den anderen Beispielen interessieren bei Deadwood weniger genretypische Konventionen (auch wenn sie natürlich zum Repertoire gehören). Die Serie beleuchtet exemplarisch an einem der letzten Refugien des realen Wilden Westens die wirschaftliche und soziale Entwicklung eines Goldgräbercamps anstatt - wie bei postmodernen Western üblich - die Stilmittel klassischer Western zu überzeichnen. Also die Komponenten rohe Gewalt, Zivilisationskritik und die Abwesenheit jeder Westernromantik durchzudeklinieren wie etwa The Proposition. Deadwood kombiniert komplexe Handlungen, die Abwesenheit moralisch eindeutiger Zuschreibungen und ambivalente Charaktere. Dabei versucht sie relativ nah an der Geschichte zu bleiben, so werden etliche reale Personen in die Serie eingebaut (Wild Bill Hickok, Calamity Jane etc) bzw sind ihre Hauptdarsteller (Seth Bullock, Al Swearengen etc) . Seth Bullock (dargestellt von Timothy Olyphant, den einige vielleicht aus Live Free or Die Hard kennen) ist der Kristallisationspunkt der Entwicklung, er wird vom sein Glück machen wollenden Eisenwarenhändler zum ersten Sheriff des Camps. Er ist jedoch nicht treibende Kraft der Zivilisierung und Modernisierung des nach dem Recht des Stärkeren organisierten Goldgräberlagers. Das Faustrecht hat sich in dem Lager seine eigenen Gestze geschaffen, da das Camp noch nicht Teil der USA ist, sondern zunächst illegal, später dann von der Regierung in Washington geduldet, auf dem Territorium der us-amerikanischen Ureinwohner gegründet wurde, entwickelte sich so eine auf Durchsetzungskraft gebaute Sozialstruktur.



Zum Motor der zivilisierenden Modernisierung wird eine große Goldschürfgesellschaft und eine Bordell- und Glücksspielkette, die die lokalen Strukturen zu zähmen versuchen, um ihren Gewinn zu gewährleisten. Mit der als Katastrophe einfallenden Moderne stellt sich Deadwood in eine Reihe mit Sergio Leones Genreklassikern, allen voran Spiel mir das Lied vom Tod, in dem der Eisenbahnbau das Ende des vermeintlich unschuldigen Landlebens bringt. Das widersprüchliche an der voranschreitenden Modernisierung ist in diesen Fällen, daß sie sich barbarischer Methoden und grausamer Helfer bedient, die in Gewaltexzessen die, die nicht mithalten wollen oder können, eliminieren.



Deadwood präsentiert die klassische Gegenüberstellung des Helden (der knurrige, wortkarge, von persönlichen Moralvorstellungen getriebene Seth Bullock) und seines Widerparts (der grantelige, v.a. an Profit interessierte Al Swearengen). Zunehmend verschwinden und verschwimmen die Rollen jedoch und die Notwendigkeit beider Prinzipen für die Campentwicklung werden deutlich. Der zunächst unsympathische Swearengen (gespielt von Ian McShane) gewinnt je mehr an Sympathie je deutlicher seine Rolle als vormoderner Geschäftsmann, quasi als Tante-Emma-Laden von Prostitution, Glücksspiel und Bestechung, herausgearbeitet wird. Eine romantische Sichtweise, die den Gangster als "humanere", weil lokale, Alternative zum unpersönlichen Heuschreckenkapitalismus der großen Schürfgesellschaft positioniert. Zu einfachen Antworten lassen sich die Serienmacher jedoch nicht hinreissen, sondern betonen v.a. die Komplexität in der sich zivilisatorische Prozesse abspielen.

Neben den skizzierten sozialgeschichtlichen Elementen wird, wie bei HBO üblich, geflucht, daß sich die Balken biegen, nicht nur deswegen sollte die Serie also unbedingt im Original geschaut werden. An eine deustche Fassung kann man eh nicht gewöhnt sein, da die Serie (bisher) nicht im deutschen Fernsehen gelaufen ist. Zufällig kommt Donnerstag die letzte (dritte) Staffel in Deutschland als DVD-Box heraus. So watch it, cocksucker!

p.s. alle Bilder von imdb.com

Montag, August 13, 2007

Ladies and Gentleman, Patton Oswalt!

Bei pitchfork gibt es ein lesenswertes Interview mit Patton Oswalt, der in Deutschland vornehmlich für seine Rolle als Spence Olchin in der just zu Ende gegangenen Serie King of Queens bekannt sein dürfte. Olch... Oswalt redet über seine Lieblingslieder, Lieblingsplatten, Lieblingsbücher und Lieblingsfilme. Und macht dabei nicht nur einen humorvollen, sondern auch äußerst geekigen Eindruck. Sein momentanes Lieblingslied steht auch beim mir momentan hoch im Kurs, nämlich "Wolf Like Me" von TV on the Radio.

Samstag, August 11, 2007

Das letzte Mal (für diese Woche)

Zum Abschluß der Fußballwochen ein kurzer Hinweis auf die Sportseiten des Internetportals der vermeintlich viertbesten Tageszeitung der Welt. Sie bieten einen Ausblick auf die Elf der Saison (inkl. Trainer).

btw, aus meiner Sicht ist der Saisonauftakt komplett vermurkst! St. Pauli 0:2 gg den FC Köln, der SC Freiburg verlor mit 1:2 gg den VfL Osnabrück. Deswegen möchte ich noch mal an Winfried Schäfer erinnern: "Heute ist immer ein schlechter Tag."

Freitag, August 10, 2007

Webstuhl, Web0.0, Web1.0, Web2.0, Web3.0

Eric Schmidt, C.E.O. von Google, hat seine eigen Idee vom Web3.0, die mit denen vor einiger Zeit im Spiegel entworfenen so gar nichts gemein haben. Zur Erinnerung, im damaligen SpOn-Artikel wurde Web3.0 als Zweiklassenweb umrissen. In dem man Highspeed-Tickets lösen soll bzw. Mautgebühren bezahlen soll, um bestimmte Informationen zu bekommen. Das ganze wurde dann als "böse" Variante zum gleichberechtigt, freien und zwanglosen Mitmachweb dargestellt.

Der Google-C.E.O. hat derlei nicht vor Augen, für ihn ist es eine Frage der neuen Computerstruktur und der Bewegung im Internet, er zielt v.a. auf die Kombination verschiedener kleiner, sich selbst verschickender bzw. leicht verschickbarer (sie ähneln gewissermaßen Viren) Applikationen. Diese Minikomponenten und ihre persönliche Kombination kennzeichnen das Web3.0, das dann auch nicht mehr an einen PC oder Laptop gebunden sein wird/soll, sondern soll auch selbstverständlich und bei vollem Komfort auf Handys nutzbar sein, quasi als Web-to-Go. Wie damit allerdings jemand zu recht kommen soll, der schon bei der Zusammenstellung eines Subwaysandwiches völlig überfordert ist, ist nicht nur mir sondern auch Eric Schmidt schleierhaft.

Aber sehen und hören sie seine Ideen selbst:

Donnerstag, August 09, 2007

Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht

Bart des Tages: Henryk M. Broder

Auf Spiegel-Online, dem Internetportal für den intellektuellen Niedriglohnsektor, lesen wir heute morgen folgende Zeilen von einem preisgekrönten Polemiker, der sich todesmutig, politisch unkorrekt und deshalb mit gähnend langweiliger Häme einer ARD-Reportage über eine staatlich geprüfte Fürsorgefamilie widmet (die natürlich selber schuld, weil faul ist):

"Draußen vor der Tür wartet nicht nur das Sozialamt mit einer Fülle von hilfsbereiten Mitarbeitern, da ist auch eine Gesellschaft, in der die Idee von "Verantwortung" durch Begriffe wie "Maßnahmen" und "Fürsorge" ersetzt wurde. Eine Gesellschaft, in der die Vorstellung, dass Wohlstand etwas mit Arbeit und Leistung zu tun hat, als reaktionär und "sozial unverträglich" gilt."

"Wohlstand hat etwas mit Arbeit und Leistung zu tun!" - Singen alle Fleischereifachverkäuferinnen, während sie ihre Wochenendvillen im Tessin fegen. Mensch, Broder: Sagen Sie so was nicht unserer Nachbarin! Die Gute kriegt 5,11€ die Stunde für´s quatschen, fegen und Haare legen - während Sie derweil gemütlich bei einer Tasse Tee auf Surensuche im Koran blättern. Käme sie zum lesen, würde sie Ihnen glatt eine Westerwelle drehen. Und erst ihr Mann, der im Autofabriklager Gabelstapler fährt! Der einen scharfen Chef hat, der aufpasst, dass die Gewerkschaft nicht in den Betrieb kommt. Der arme Kerl kann sich nicht mal einen Bart leisten. Und würde ihnen, hätte er Muße in der Mittagspause, wohl glatt eine Europalette in den Auspuff stecken - und zwar quer!

Wird er aber nicht. Und deshalb geht wenigstens der Vollbart des Tages an: blöd, blöder, Broder.

discovering america - volume 1: corny jokes about joe and the walrus

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Sheriff, mein Sheriff

Das war mal nix. Sheriff Tiraspol ist gestern Abend sang- und klanglos mit 0:3 zu Hause gegen Besiktas Istanbul ausgeschieden. Gut, sie haben auch mehr als 2/3 des Spiels in Unterzahl bestreiten müssen. Aber nach nicht mal 30 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz zu gehen, ist jetzt auch keine individuelle taktische Glanzleistung!

Bleibt nur den Spielern aus Tiraspol in der Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika mehr Glück für's nächste Jahr zu wünschen!

Mittwoch, August 08, 2007

Fußballwoche

Wie der eine oder die andere wohl gemerkt haben dürfte sind bei mir gerade Fußballwochen (siehe gestern oder hier). Das hat jetzt weniger mit akuter Vorfreude auf die 1. Bundesliga zu tun, da interessiert mich kein Club wirklich, im Gegenteil pflege ich zu fast 2/3 aller aktuellen Erstligisten eine unfundierte, völlig irrationale Ablehnung (auch da gibt es Ausnahmen...). Mein Herz schlägt für die zweite Liga, wird sie es mir vermutlich ermöglichen meine beiden Favoriten (FC St. Pauli und den SC Freiburg) gleich mehrfach quasi um die Ecke besichtigen zu können (zum einen in Aachen, dann in Mönchengladbach und in Köln). Das beste ist: ich hab Schalverbot, da doch seitens echter St. Pauli-Fans Zweifel an meiner Loyalität bestehen. Geilo! Muß ich mich also nicht verkleiden, um ins Stadion zu gehen. :D

Aber darum soll es gar nicht gehen. Sondern um den Charme osteuropäischen Fußballs. Gestern Abend verlor ich mich während der Livekonferenz der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation in den Untiefen des internationalen Fußballgeschehens. (leider ist Beitar Jerusalem in der Verlängerung durch ein Tor des bei Rostock als Mr. 0% bekannten Marcus Allbäck ausgeschieden)

Egal, jedenfalls landete ich so bei der Mannschaft von Sheriff Tiraspol, die heute Abend die Chance hat gegen Besiktas Istanbul in die dritte Runde der CL-Quali einzuziehen. Das Spiel kann man heute Abend im kicker.de-Liveticker ab 19h verfolgen. Die meisten werden vermutlich auch nur was mit Sheriff und Istanbul anfangen können, deswegen hier mal ein paar Informationen zu Tiraspol. Tiraspol ist die Hauptstadt von Transnistrien. Transnistrien hält sich selbst für unabhängig ist jedoch de facto ein Teil von Moldawien. Transnistrien liegt östlich des Dnister und bildete die Grenzregion Moldawiens zur Ukraine. offiziel heißt Transnistrien in lateinischer Schrift Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika (PMR) oder in der russischen Transliteration Pridnestrovskii Respublikanskii Bank (PRB). Der Begriff Transnistrien ist nicht mehr gebräuchlich und seine Verwendung in der PMR ist verboten. In der russische Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika leben knapp über eine halbe Millionen Menschen, davon fast 200.000 in der Tiraspol, das im Süden etwa auf halbem Weg zwischen Odessa und Chişinău liegt.

Das Sheriff beim FC Sheriff Tiraspol geht nicht etwa auf die Tradition als Polizeisportverein zurück, sondern Sheriff ist ein transnistrisches Unternehmen, das u. a. eine Tankstellenkette, ein Supermarktkette, ein Mobilfunknetz usw unterhält. Eben auch den FC Sheriff Tiraspol.

Der Club ist seit 2001 ununterbrochen Meister in der Moldawischen Liga Divizia Naţională. Etwas wovon der FC Bayern, ebenso wie von der Champions League-Qualifikation in diesem Jahr, nur träumen kann. Im gleichen Zeitraum gelang ihm außerdem noch dreimal das Double. Für die Champions League* hat es allerdings bisher noch nicht gereicht. In der ersten Runde besiegten sie den andorranischen Club FC Rànger's. Und heute Abend besteht die Chance nach einem 0:1 im Hinspiel bei Besiktas den größten Triumph der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach zu bringen. Schnurbärte sind bäh wünscht viel Erfolg und drückt die Daumen!

Hier kann man was über die politische Situation der PMR nach den letztjährigen Wahlen nachlesen.

*um genau zu sein, bisher war immer in der zweiten Qualifikationsrunde Schluß.

Die Karte ist von hier.

Dienstag, August 07, 2007

DFB, DFL, APO?

Heute wurde der neue Präsident der DFL gewählt (Rauball) und der kommissarische Leiter entlassen (Holzhäuser). Wie bei solchen Anlässen üblich wurden erst warme Worte und lauwarme Handschläge ausgetauscht, dann Ämter getauscht, applaudiert etc. Wenn, ja, wenn da nicht Michael Meier (Manager beim 1. FC Köln) gewesen wäre, der seinem Kollegen von Bayer Leverkusen, Rainer Cal... äh Wolfgang Holzhäuser, folgenden "Ratschlag" mit auf den Weg gab:

"Ich kenne ihre Affinität zur 68-er-Generation. Sie sollen sich ja auch mal auf der Straße mit langen Haaren geprügelt haben. Machen Sie aber jetzt keine außerparlamentarische Opposition. Bringen Sie Ihre Kompetenz ein".

Versteh jetzt zwar nicht wie man sich mit langen Haaren prügelt*, aber das nur am Rande.

Was will uns Meier damit sagen? Daß vor oder außerhalb von DFL-Vorstandssitzungen bitte schön nicht mit Steinen auf Polizisten geworfen werden soll? Daß dauerndes Getrillerpfeife während der Tagungen der DFL unangebracht ist? Daß Ho-Ho-Holzhäuser skandierende Menschenketten nicht Teil des Rahmenprogramms der kuscheligen Altherrenrunde DFL sein werden? Oder hat Meier einfach nur Angst vor den Kosten für Polizeieinsätzen mit Wasserwerfern zum Schutze des gemütlichen Geldverteilens und Pöstchengeschiebes? Egal, so lange sich Holzhäuser nicht mit nem Palituch vermummt, sondern mit dem klassischen schwarzen Schal, bin ich ja schon zufrieden.

Holzhäuser zu den mahnenden Worten: "Ich scheide nicht im Groll und werde mich nicht außerparlamentarisch betätigen." Verbitterung never sounded so schlecht maskiert.

Und das hier laß ich einfach mal unkommentiert stehen:"Es gibt keine heiligen Kühe. Wir sollten jeden Stein umdrehen". (Neu-Ligapräsident Rauball) Echt jetzt?!

Quelle: SpOn

*Buttercup, der war nur für Dich!

Madness, Bronco!

Hier kann man von den ganz tollen Fitness ihr aktuelles Album Neurosenrodeo komplett herunterladen. Mit dem Album im MP3-Player kann man sich dann schon mal für die im Herbst folgende Tour aufwärmen. Die sollte dann so gut vorbereitet ein größerer Erfolg werden als der Auftritt zusammen mit Pendikel vor einigen Jahren in Aachen. Als zwar einige begeisterte, aber eben auch nur einige (in Zahlen 5) Zuschauer das Doppel infernale des heimischen Noise- bzw- Prog-/Emo-Rocks feierten, merkwürdigerweise fanden sich damals noch eine handvoll mal so viele Honks, die die gnadenlos bescheuerten Honigdieb feierten. Von wegen good old days!

btw, privat war der Abend ein voller Erfolg ;-)

Montag, August 06, 2007

Leroy räumt auf

Im gleichnamigen Film rockt Leroy mit seinem Kumpel Dimi durch Berlin und denkt so über Rassismus, Vorurteile und Sexismus nach. Achim Völckers zeichnet mit dem bereits bei Arte gelaufenen und prämierten Film das Bild des jungen Afrodeutschen Leroy, der zwischen Integration und Ablehnung, zwischen den Skinheadbrüdern seiner Freundin und den Schlägern um die Ecke, zwischen Vorurteil und Erfahrung umherschlingernd am Ende zu seinem ganz eigenen Fazit kommt wie denn mit dem (Neo-)Faschismus umgegangen werden könnte bzw sollte.

Hier kann man den Film entweder mit oder ohne Untertitel runterladen.

Ab 27.09.2007 gibt es das ganze dann auch abendfüllend im Kino.

Freitag, August 03, 2007

Ausbaufähige Aussichten? pah!

Wenn die speiziell favorisierte Rugbydame ein Praktikum im Ausland dem heimischen Wahn zwischen DS9, Desperate Housewives und verregneten Parkbesuchen bzw dem Bier im Hof vorzieht, dann kommt dabei keinesfalls ein solches Bild raus:


sondern eben ein solches:



btw, aufmerksame Schnurbärte sind bäh-Leser werden eine dicke Lüge in diesem Post entdeckt haben

Donnerstag, August 02, 2007

Weiter zum Sport!

Bei SpOn wurde heute eine us-amerikanische Umfrage (hier geht's zum .pdf-Download) zitiert, die der Frage nachging, warum Menschen Sex haben. Neben dem üblichen Blablabla ("Ich wollte die Beziehung beenden", "Die Person hatte eine Menge Geld", "Ich wollte Spaß", "Ich war geil." etc.) fanden sich da selbsteredend auch weniger alltägliche Gefühlsregungen wie ("Ich fühlte mich zu der Person hingezogen", "Es fühlte sich gut an", "Ich war neugierig, welche sexuellen Fähigkeiten ich habe", "Ich wollte auf einer tieferen Ebene kommunizieren", etc). Aber eine Antwort schießt dann doch den Vogel ab, nämlich: "Ich wollte mich Gott näher fühlen." Aber doch wohl erst nach der Ehe, Maria Magdalena?