Donnerstag, Oktober 05, 2006

Ex Models

Nach Shellac und Oneida wird diesmal bei Schnurbärte sind bäh für die wunderbaren Ex Models der rote Teppich ausgerollt. Die Ex Models kommen wie Oneida aus Brooklyn, aber außer, daß Kid Millions für die Ex Models seit 'Chrome Panthers' als (Aushilfs-)Schlagzeuger fungiert, sind die Gemeinsamkeiten beider Bands sehr überschaubar. Wo Oneida dem Psychedelic- oder Krautrock zuneigen, bestimmt bei den Ex Models Art-Punk oder NoWave das Bild. Lediglich der Wille beständiger Veränderung und Entwicklung ließe sich noch als gemeinsames Merkmal ausmachen.

Die Ex Models entwickelten ihren Sound vom hektischen NoWave der Alben 'Other Mathematics' und 'Zoo Psychology' zum Fundustrial Sound, wie sie ihre Musik nennen, von 'Chrome Panthers'. In diesem Prozess wurden die relativ kurzen und durch viele Breaks gekennzeichneten Songs immer länger und komplexer, dadurch wich die Hektik einer von Krautrock, Punk und Industrial inspirierten Lärmigkeit. Die sich sehr merkwürdig an so was hippiemäßiges wie Spirtualität annähert. Also Extase durch Repetition und Lärm. Hört sich viel viel gruseliger an als es klingt, da es von jeder dusseligen duseligen An-den-Händen-fassen-und-im-Kreis-tanzen-Mentalität denkbar weit entfernt ist. Wo es hingehen könnte zeigt das Birthday Party-Cover Mutiny, da Birthday Party durchaus als Folie dienen können, kaputt, düster und trotzdem voller Vitaliät, außerdem von der balladenhaften Kuscheldüsternis des späten Nick Cave weit entfernt. Also ein fröhlich lärmender Gegenentwurf, der mit beidem aufwartet, Bauch und Hirn. Die sich gegenseitig kontrollieren und regulieren, wenn's zu schwelgerisch-selbstvergessen wird, wirft der Kopf eben einige lärmige Sprengsel ein; wenn der Lärm überhand nimmt, fordert der Bauch mehr Groove. In diesem Dualismus, der so profan und langweilig ist, wie er halt ist, entstand eine der Platten 2005.

Wie das in Zukunft weiter klingen soll, lässt sich aber wohl erst nächstes Jahr auf dem dann kommenden Album nachhören.




Diskographie

Other Mathematics CD (Ace Fu Records, 2001)

V.A. - This Is Next Year (Arena Rock Recording Co., 2001)

V.A. - U.S. Pop Life Vol. 13 Northeast New Core (Contact Records, 2001; Japan only)

Split mit The Seconds CD (My Pal God Records, 2002) in Europa veröffentlicht als Raw Wild Love 7'' (X-Mist Records, 2002)

V.A. - Sonic Mook Experiment Vol. 3: Hot Shit (Mute/Blast First 2003)

Zoo Psychology LP (X-Mist Records, 2003)

Zoo Psychology CD (Frenchkiss Records, 2003)

Split mit Holy Molar 7'' (Three.One.G, 2004)

Chrome Panthers LP (X-Mist, 2005)

Chrome Panthers CD (Troubleman Unlimited, 2005)

V.A. - Release the Bats: The Birthday Party as Heard Through the Meat Grinder of Three.One.G CD/LP(?) (Three.One.G, 2006)

alle Bilder ausgeliehen von hier

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