Mittwoch, November 26, 2008

Atmen, daniel, atmen!

Ok, hüstel, bitte alle hinsetzen und genau wie ich das Hyperventilieren einstellen, zumindest versuchsweise. Wie Touch and Go Records heute vermelden werden sich The Jesus Lizard 10 Jahre nach ihrer Auflösung wiedervereinen. *keuch* Zwar nur für ein paar Konzerte ab Mai nächsten Jahres (u.a. beim All Tomorrow's Parties The Fans Strike Back in Minehead, UK), aber - ach was kein aber. Und von dieser Stelle erstmal schweigen.

Samstag, September 20, 2008

Spitzensongtitel XIV

Ist von der/vom finalen (wir erinnern uns) Flying Luttenbachers LP/CD/Digital Download-Realease Incarceration By Abstraction der Eröffnungssong "Assault on Apathy". Prägnanter kann man Aufgeben, die eigene mißliche Situation, die Wut auf die Umstände, die einen zur Aufgabe gebracht haben, starrköpiges Weitermachen und Humor kaum umreissen. Dafür von mir beide Daumen nach oben!

Freitag, September 12, 2008

Hörspiel Can Kick Your Indie Punk White Boy Ass

Ja, auch ich bin dem Hörspielwahn verfallen. Neben dem Klassiker Die drei ??? gibt es gute (Gabriel Burns, Caine, Drizzt) und nicht so gute Versuche (v.a. Offenbarung 23). Den Unterschied zwischen Hero und Zero macht v.a. die Attitude zu sich selbst.

Gabriel Burns ist ernsthafte Unterhaltung für Erwachsene, die sich Grusel-Elementen ebenso wie Fantasy- und Mystery-Anleihen bedient. Der Stil erinnert an dystopische Romane. Düster, zeitgemäß bis futuristisch, unaufgeregt in der musikalischen Untermalung, gelegentlich eklig, aber - außer im unsäglichen Halloween-Special - niemals nur auf den schnellen Effekt, den crazy Mindfuck ausgelegt. Deswegen wohl nicht nur einer meiner Favoriten im noch (oder schon nicht mehr(?)) expandierenden Genre Hörspiel. Im Mittelpunkt der Story steht der Taxi fahrende Schriftsteller Steven Burns aus Vancouver. Er wird in ein düsteres Gehimnis geworfen, das zum Teil mit dem Verschwinden seines Bruders Daniel und mit seiner eigenen Geschichte zu tun hat. Der geheimnisvolle Autraggeber Bakerman schickt ihn von einem Abenteuer ins nächste. Verbindende Elemente ergeben sich erst nach und nach. Diese Verbindungen schaffen aber meistens mehr Konfusion als sie Lösungen anbieten. Vermutlich wird man auch beim x-ten Hören noch etwas neues entdecken.

Drizzt nimmt sich eines anderen Genres an. Aufbauend auf den Romanen R.A. Salvatores spielt er in einer D&D-basierten Welt voller Elfen, Zwergen, Waldläufern und mehr dimensionalen Fabelwesen. Erzählt wird die Geschichte von Drizzt Do'Urden, einem Außenseiter im Volke der Dunkelelfen, der sich für ein Leben aufrichtiger Wert entschieden hat und sich von der Verschlagenheit der Dunkelelfen anwendet. Entsprechend sind seine Probleme mit seinem Volk und der recht zurückhaltend reagierenden Umwelt. Sehr gute Fantasy-Sache, die unaufgeregt vom Leben eines Einzelgängers inklusive Schlachten und kleineren Kämpfen berichtet.

Im Gegensatz zu diesen beiden ist Caine eine hysterische, sich überschlagende, durchgedrehte Gewaltorgie, die sich manchmal in comedyhaften Elementen verliert, aber dank der ab Folge 4 einsetzenden Story immer den Bogen zur Spannung zurück findet. Leider lässt die Qualität mit Folge 7 etwas nach, aber vielleicht kriegt die für November angekündigte achte Folge ja wieder die Kurve. Caine handelt vom Profikiller Steven Caine, der nach einem Attentat geschnappt und hingerichtet wird. Sein toter Körper wird von den Kyan'Kor an sich genommen und mit dem Penumbra-Amulett, in das der wenig sensible Schlächter von Kyan'Kor gebannt ist, wieder zum Leben erweckt. Nun schlagen zwei Seelen in seiner Brust, die des abgebrühten Profikillers und des gewaltsüchtigen und brutalen Kartaan. Caine wurde auserwählt die Kyan'Kor vor den Aganoi zu beschützen, dazu wird er die Hilfe Kartaans brauchen. Zwischen verschieden Plots entwickelt sich eine hirnrissige Geschichte, die zu gleichen Teilen aus Fantasy und comichafter Gewalt besteht. Nichts für zartbesaitete gemüter, aber für Leute, die Spaß an Splatter oder Tarantino haben, möglicher weise ein Tipp. Richtig nerven eigentlich nur die Bonus-Tracks unsäglicher Nu-Metal-Bands.

Richtig Scheiße ist dagegen Offenbarung 23, das sich zu Beginn an einem vermutlich augenzwinkerndem Umgang mit Verschwörngstheorien rund um den veschwundenen Hacker Tron versucht. Im weiteren Verlauf sind die Macher wohl leider besoffen von ihrem eigenen Produkt einer kruden Verschwörungstheorie mit allen klassischen Elementen anheim gefallen. Die sie im Gestus der Aufklärung an die Leute bringen wollen. Der anfangs humorvolle Umgang wird durch eine dermaßen bärbeißige Ernsthaftigkeit abgelöst, daß man wohl eine ungesunde Distanz zu sich selbst attestieren muss. Jedes Augenzwinkern, jede Doppelbödigkeit wird durch die angebliche Faktizität der Story ausgehebelt und endet im paranoiden Rausch der nur sich selbst Vertrauenden.

Für weitere Informationen sehen Sie bitte die neu eingerichtete Linkkategorie "Hörspiele".

Samstag, August 23, 2008

Ja Ja, Deine Mudder

Turnhallen gehören leider nicht zu den Orten, denen ich die kalte Schulter zeigen kann. Fieser als Turnhallenduschen ist es normalerweise ungeduscht den Heimweg anzutreten. Liegt vermutlich an meiner schwächlichen Konstitution. Schon wieder so ein Kratzen im Hals...

Ein Gutes hat es jedoch, denn man ist immer auf dem neuesten Stand adoleszenter Beleidigungskultur. Daß diese fäkal ausgerichtet ist, überrascht dabei genauso wenig wie der homophobe Touch und der immer wieder gerne genommene Angriff auf den weiblichen Teil des Erzeugerpaares der Heranwachsenden.

So begab es sich letztens, daß ich zwischen allerlei Allerweltsgeschmiere a la "Bushido 4 ever", "Ey, M***, Du Hurensohn" oder auch klassischer "9b ist voll schwul" einen der schönsten Disse ever entdeckte, nämlich: "C***s Mutter hat einen kleinen Penis".¹ ²

Nicht nur bemerkenswert, daß das so genannte Deppenapostroph fehlt, sondern auch, daß gendermäßig ausgefuchst klassische Geschlechterzuschreibungen neu kombiniert und spielerisch umgedeutet werden. Die Umdeutung nimmt den prototypischen Schimpfsujets Vorfahrin und Geschlecht die normierten Positionen der heterosexistischen Matrix und verzaubert sie durch die Neukontextualisierung in einen humorigen Ausreisser im Schwall des nach Dominanz und Allmacht strebenden Schimpfens pubertierender Vorstadtgangster. Dafür von mir die Respektsbezollung der chemischsten aller Sportarten "Chapeau!" oder anders ausgedrückt "Respekt, Alter!".

Ach so, vielleicht ist es ja auch einfach die Wahrheit, kenne Cenks Mutter ja nicht.

¹ Namen wurde zu meinem Schutz unkenntlich gemacht
² alle Zitate nicht in Originalorthographie

Montag, August 18, 2008

Es ist mal wieder Vorfreudezeit

Im Herbst veröffentlichen Growing ein neues Album (All the Way), das nach dem Vorabvideo in etwa so klingen dürfte wie die letzten Alben. Beatfreie Gitarrenmusik mit Hang zum ambientigen, manchmal gar naturalistischen, klingt manchmal eben doch irgendwie wie Vogelgezwitscher, aber hören und sehen sie selbst anhand des Videos zu "Wrong Ride", gedreht/editiert von Joe Denardo, der einen Hälfte von Growing.



Außerdem werden Religious Knives eine Platte auf Ecstatic Peace, dem Label von Sonic Youths Thurston Moore, rausbringen. Religious Knives sind die eine Hälfte der leider aufgelösten Double Leopards (Maya Miller und Michael Bernstein) zusammen mit Nate Nelson von Mouthus und Todd Cavallo als neuem Bassisten. Bei youtube habe ich jedenfalls eine Liveversion des Eröffnungssongs "Downstairs" von The Door gefunden.



Einen Knoten ins Taschentuch gemacht für die jeweiligen VÖ-Termine: Growing 09.09.08, Religious Knives 15.10.08

btw, im Herbst, genauer vom 17.09. bis zum 05.10.08, sind Religious Knives auf Europatour, u.a. in Tillburg, Aarhuis, Aalst, Amsterdam und Berlin

Freitag, Juli 18, 2008

Kleiner Lesetip

Gerade über einen lesenswerten Blog gestolpert, der nichts mit Musik, Filmen, TV-Serien, Fußball oder (Schnurr-)Bärten zu tun hat. Ein kleiner Teamblog, der sich dem gepflegten Schwachsinn verschrieben hat. In normalerweise geschätzten acht-zehn Zeilen werden von drei Autoren Anekdoten aus dem Leben von Alexander Müller Superstar zum Besten gegeben. Meine bisherigen Favoriten sind die beiden aktuellsten Posts (Magic Alex und Damals in Afrika...) und ein etwas älterer mit dem Titel Bukowski und ich. Ein kurzer, übergeschnappter, größenwahnsinniger, phantasievoller Spaß, offensichtlich inspiriert vom Chuck-Norris-Kult. Also alle lesen!

Donnerstag, Juli 17, 2008

Schickt mir Eure Bärte!!! pt 6

Diejenigen unter Euch, die gelegentlich den MySpace-Ableger von Schnurbärte sind bäh besuchen, kennen das Photo schon, den anderen sei es hiermit dann auch präsentiert.


Der junge Mann, der nicht ich bin, hat den leider nicht in voller Pracht (Beleuchtung, Kamera, Alkohol) zu sehenden Schnurrbart schon seit drei Jahren und der sei - wie er mir versicherte - nicht ironisch, sondern ein "winning concept" was Frauen angehe. Da viel mir ehrlich gesagt nichts mehr zu ein...
Seinen Namen weiß ich leider auch nicht mehr, als Info sollte reichen, daß er als Tourmanager mit der schwedischen Band The Sound O.E. durch unsere kulturelle Einöde tingelte. Bei Gelegenheit mal anhören, wussten live bei den paar Liedern, die ich noch mitbekam, durchaus zu gefallen.

Den Aphorismus, mit "change" und "winning" sollte man vielleicht nochmal überdenken...

Mittwoch, Juli 16, 2008

Input generiert Output

Zum letzten *hüstel* - immerhin schon mehr als zwei Monate alten - Beitrag hinterließ schwarzerwaffler im Kommentarbereich einen Hinweis auf die Gallerie der Weltbartmeisterschaften. Eingehen bzw besonders hervor heben will ich nur ganz kurz zwei Modelle: a) den Herrn in der zweiten Reihe in der Mitte (Preisträger der Kategorie Moustache Natural) und b) den Herrn ganz unten links (mehrfache ausgezeichnet in der Kategorie English Moustache). Beide muß man als Gesamtkunstwerk betrachten, was den Bart leider leider ein wenig in den Hintergrund treten lässt. Zumindest der Herr mit dem english Moustache hätte auch ganz gut in der Kategorie Ludenschnurrbart abgeschnitten. Der andere wäre auch als Beamten- oder Oberlehrerschnurrbärtler eine echte Hürde für die anderen Teilnehmer gewesen.

Sei es wie es sei: die Rotzbremse muß weg!

btw, gibt es eigentlich eine Kategorie Shaved Clean?

Samstag, Mai 03, 2008

Spitzensongtitel XIII

Ist Birth Refusals 2005 bei Gods of Tundra erschienene Kassette Deny Everything. Die ganze Schönheit des Kandidaten entfaltet sich selbstredend erst in der Kombination von Kassetten-/Liedtitel und Bandname. Die strikte Negation spricht den Misanthropen in mir fast ebenso an wie eine Absage des Klassentreffens oder des ganzen anderen gefühlsduseligen Scheißes.

Dazu passt übrigens hervoragend der heutige Calvin-and-Hobbes-Comic. Nach der Reflektion der vergangenen Tage über die Zerstörung eines Waldes zugunsten eines neuen Wohngebietes endet der heutige Strip so: Calvin:"I wonder if you can refuse to inherit the world" Hobbes:"I think if you're born it's too late."

Freitag, Mai 02, 2008

Ein würdiger Abschied...

... einer arbeitsreichen Woche. St. Pauli schafft dank eines Tores von Mainz gg Kaiserlautern kurz vor Schluß endgültig den Klassenerhalt. Der SC Freiburg - was viel wichtiger ist - gewinnt bei 1860 München 3:0 und ist vorerst bis auf einen Punkt an den dritten Aufstiegsplatz herangerückt.

Für mich gibt es jetzt noch was hochprozentiges und dann ab ins Bett, die letzten fünf Tage malochen haben mich geschafft, aber auch ein bißchen glücklich gemacht! Igitt, ich sollte mir den Mund mit Seife ausspülen für solche Sätze.

Samstag, April 26, 2008

Erinnerungen zwischen Raum und Zeit

Als Tagträumer pendelt das Leben zwischen Momenten weitsichtiger Klarheit und verpenntem Halbwissen. Was eben noch wichtig und richtig war, ist einen Sekundenschlaf später hinter einer wabernden Wand aus Vergessen dem kontrollierten, rationalen Zugriff entschlüpft. So kommt es dann wohl auch, daß ich bei jedem Hören die Klasse von Sonic Youths Daydream Nation neu entdecken kann. Mein nicht ganz unzwiespältiges Verhältnis zur Band hindert mich daran, mich wirklich auf Neuerscheinungen von ihnen zu freuen. Klar mag ich den vom Punk inspirierten Noise von Confusion Is Sex und auch Washing Machines Pendeln zwischen kurzen knackigen Rocksongs und elegischen Experimenten, aber wieso vergesse ich immer wieder, daß Daydream Nation mir ganze Abende retten kann? Die rockigen Songs sind einfach besser als auf den anderen Platten, sie klingen zwar klassisch rockend, sind aber zu bräsig um die ganz große Geste aufzufahren. Die experimentellen Songs werden nie zu arty. Bei jedem Song denke ich, daß er genau mein Lieblings-Sonic-Youth-Song ist, bis der nächste anfängt...

Hoffentlich hilft diese Gedankenstütze mich auch in Zukunft in somnambuler Sicherheit daran zu erinnern wie gerne ich Daydream Nation mag.

Freitag, April 25, 2008

Zukunftsperspektiven

Daß Shellac ein große Freunde langfristiger Planungen sind, konnte man ja schon der Ankündigung des letzten Albums entnehmen (between now and 2007 auf der Bandsite bei Touch and Go seit 2002). Die Tourankündigungen für die anstehende Europa und USA-Tour setzen da dann nochmal neue Maßstäbe. Der Abschlußgig der Tour wird laut pitchfork wie folgt terminiert: 09-19-21 Monticello, NY - ATP New York.

Na dann fröhliches Warten...

Donnerstag, April 03, 2008

Spitzensongtitel XII

Darf sich der erste Song "When Not Being Stupid Is Not Enough" der Kollaborations-EP von Built To Spill mit Caustic Resin nennen. Leider bin ich nicht so ein Fan dieser Band, mir ist der Indie dann halt doch zu klassisch rockig, zu nah an 70er Jahren, Neil Young, zu nah an Blues-Rock und Country. Da reisst auch der 1a Vollbart von Doug Martsch nichts mehr raus. Schöne Titel hatten und haben sie aber immer, siehe auch Song Nr 3 der selben EP "Shit Brown Eyes" (könnte auch von den Butthole Surfers sein...).

Dienstag, April 01, 2008

Wenn es ganz, ganz leise ist

Normalerweise ist hier ja eher was über die Geräusche zu lesen, die meinen Alltag begleiten. Heute aber nicht! Diesmal will ich nur festhalten wie be(un)ruhigend die Stille sein kann, nachdem man fast den ganzen Tag mit Lego Star Wars spielen zugebracht hat.

Arrgh, ein freier Tag.

Montag, Februar 11, 2008

Eine lang angekündigte "böse" Überraschung

Da es den eigentliche Post mittlerweile bei der nachträglichen Korrektur eines Rechtschreibfehlers das vierte Mal zerlegt hat, eine plot outline: Gosdpeed You! Black Emperor endgültig aufgelöst... oh, doch nicht. Originalstatements siehe hier, hier und hier. GY!BE: musikalisch hui, inhaltlich bäh. (genaueres hier)

Freitag, Februar 01, 2008

Nur mal so 'ne Frage

Was macht man, wenn einen die Welt nicht mag und vice versa?

btw, wo ist eigentlich Daniel "der Magier" Kübelböck abgeblieben...

Dienstag, Januar 29, 2008

Erst lesen, dann hören

Bei pitchfork gibt es ein lesenswertes Interview mit dem Bibliotheksassistenten Richard Youngs. Besser bekannt dürfte er allerdings für seine Schallplatten und die Unterstützung bei Live-Auftritten von Jandek sein. Im Gespräch redet er über sein anachronistisches Musikkaufverhalten, das veränderte Entdecken von Musik in Zeiten des Internets, John Peel etc.

Montag, Januar 28, 2008

Knapp vor'm Ziel gescheitert

Eine eigentlich schöne Idee wird hier in der letzten Zeile ruiniert. Die Idee hinter alleinr.de eine Seite als Chillout-Zone, als finalen Ruhepunkt, als Raum ohne Notwendigkeit der Beteiligung, also als Antithese zum Mitmachweb im Web2.0 an den Start zu bringen hat einen gewissen Charme. Schlußendlich gehört sie natürlich genau so zum Web2.0 wie die angebliche Kritik am Billofernsehen von Stefan Raab zur aktuellen TV-Landschaft gehört. Da der Ruheraum genauso wenig konsequent ist wie Raab, denn die Site verweist in oben genannter letzter Zeile auf eine andere Site. So wie Raab nicht kritisiert, sondern Leute lächerlich macht und so wieder an den TV-Mainstream angebunden ist bleibt alleinr.de auch im verlinken und verlinkt werden des Beteiligungskuddelmuddels called Web2.0 kontextualisiert und verweist auf keinen utopischen oder kritischen Rest des Nicht-mitmachen-Wollens. Dieser Rest hätte im Ausweg der Zurück-Taste, der bewussten Eingabe einer neuen Adresse oder dem Schließen des Tabs oder Fensters gelegen. Aber daran war den Machern wohl nicht gelegen, sondern schlicht und ergreifend am Effekt einer leeren Site. Schade!

Freitag, Januar 18, 2008

Alter=Stilsicherheit?

Dieser Gleichung widespricht Nick Cave vehement in seinem Auftreten der jüngsten Zeit. Was als harmloser Hulk-Hogan-Lookalike-Contest begann, entwickelt sich zu einer ausgewachsenen optischen Beledigung. Aber seht selbst in folgenden Videoclips (schon wieder!):

Grinderman: "No Pussy Blues"



Nick Cave & the Bad Seed: "Dig, Lazarus, Dig!!!"



hattips: Richard, Sascha

Donnerstag, Januar 17, 2008

Blockflöte vs Emo

Zwei Facetten einer/s Band eines Projektes repräsentieren die Bands Woods und Meneguar. Nämlich den rockigen, vermeintlich bodenständigen und den melodischen, verspielten, aber auch wilden, unberechenbaren Aspekt. Wer Melodien - sprich: Pop - will bekommt hier auch Verwirrung, wer Rock will bekommt eben die Zweitband mitgeliefert (eben Pop). Zwei Seiten einer Medaille also. Oder der unangestrengte Verweis darauf, daß die Dichotomien Rock und Pop, verwirrend und bodenständig so nicht mehr greifen.

Für Meneguar stellte sich bald das Korsett aus Emo, Indie und Mathrock als zu eng heraus und so gründeten sich Woods. Diese Band bildet das Vehikel, um sich den neu entwickelten Vorlieben wie Improvisation, Pschedelic und Folk zu widmen. Leider kommt die tatsächliche Schönheit des Woods'schen Anatzes im folgenden Video nicht so zum Tragen, da die spartanische Version des eigentlich veritablen Hits "Night Creature" in der Version Bongos, Blockflöte und Bauerngitarre nicht so richtig überzeugend ist, eben zu sehr Hippies-nerven-im-Park. Aber seht selbst und kontrastiert den Eindruck mit dem selbst in reduziert noch recht fetzigen Song "Bury a Flower" von Meneguar. Beide Videos werden gehostet von PSL. (via)

Woods: Night Creature



vs

Meneguar: Bury a Flower

Dienstag, Januar 15, 2008

Klassische Bloggerei

Nach dem Experiment, wie viel Alkohol verträgt sich mit bloggen, und dem nüchternen Fazit: nicht so viel. Zurück zu einem der häufigsten Sujets der postmodernen Selbstdarstellung: dem Posten von Videos! Sehen Sie nun "Wir fahren Klaviere" von Pechsaftha (zur Erinnerung lesen Sie bitte hier):

Sonntag, Januar 13, 2008

Nachschlag

Die beiden vorherigen Posts haben das Level von Schnurbärte sind bäh auf der "egal, egaler, am egalsten"-Skala noch mal weit nach vorne gebracht. (genau wie dieser Post, ach, egal...)

Nachgetreten

Ein kleines Schmankerl aus einem der Interviews bei 11 Freunde mit J. Klinsmann, der hier ja schon mal Erwähnung fand:

Wer wird Ihr Co-Trainer und wie sieht Ihr Trainerteam aus?


Der letzte Satz stammt aus wessen Handbuch zur Mitarbeiterführung auch immer, profanere Antworten sind ja wohl kaum möglich... (Stichworte: Energiefeld, Spaß, abgestimmt)

Hat dem Jürgen denn seine Mutter nie den Mund mit Seife ausgewaschen?

Fußball ist auch immer noch nicht so wichtig

Selbst der letzte wird wohl mitbekommen haben, daß Jürgen Klinsmann ab der nächsten Saison 2008/09 Trainer beim FC Bayern München sein wird. So weit, so alt. Daß es dazu euphorische und verhaltene Reaktionen gibt, ist irgendwie auch egal (J. Klinsmanns Mutter (angeblich): "Ach Du Scheiße."). Nur wer glaubt denn Sprüchen wie "Ich schwör's Euch, heute sind sie fällig!" bei Gegnern wie Cottbus, Wolfsburg, Hannover, Bielefeld, Rostock oder all den anderen Nullvereinen? Eben!

btw, während des Schreibens dieses Posts fragten mich Karate in "Small Fires" vom Album Unsolved:" Is this what they call the end?"

btw btw, wahrscheinlich ist die angebliche Reaktion von Mama Klinsmann das witzigste was Spon jemals hervorgebracht hat, so sie denn ausgedacht ist... also her mit dem Orden wider den tierischen Ernst!

Freitag, Januar 11, 2008

Und das Mutterkreuz in Schwarz-Rot-Gold geht an...

"Du bist Deutschland" für den unsäglichsten Aufruf zur Vermehrung seit gefühlten 70 Jahren. Auf dem firmeneigenen Portal bei einer großen Videoclip-Plattform wird was von einem Aufruf zu mehr Kinderfreundlichkeit gefaselt. Diese Interpretation tut dem Clip jedoch Unrecht, denn die knapp zweiminütige Dauerbeschallung mit den Problemen und Segnungen eines/mehrerer Kindes/r endet zwangsläufig in dem Fazit, daß Deutschland mehr davon braucht. Etwa Angst vor dem Aussterben? Oder ist es doch nur das Zittern vor Durchrassung? Fühlt sich jemand etwa schon fremd im eigenen Land?

Letztlich teile ich aber die Gedanken eines Kommentators bei besagter Video-Plattform, mir läuft es nämlich auch eiskalt den Rücken runter, wenn ich diesen Spot sehe, aber das sind keine wohligen "Schauder [sic!]" der Emotionalität, sondern des blanken Ekels, der ehrlich empfundenen Abscheu und der aufrichtigen Sorge um die geistige Gesundheit von Clipmachern und Clipfans.

Glückwunsch, Du-Bist-Deutschland, von einem "emotionalen Vollidiot"!

btw, Link zu dem Video fehlt aus gutem Grund