Montag, Dezember 31, 2007

Top10 2007

01 Growing: Vision Swim
02 Schneller Autos Organisation: Noch mehr Hoffnung für noch mehr Menschen
03 Mouthus: Saw a Halo
04 Deerhoof: Friend Opportunity
05 Hrubesch Youth: Digital macht's auch nicht besser
06 Coco Rosie: The Adventures of Ghosthorse and Stillborn
07 Mouthus: Follow This House
08 Raccoo-oo-oon: Behold Secret Kingdom
09 Shellac live in Eindhoven
10 Shellac: Excellent Italian Greyhound

Freitag, Dezember 21, 2007

The Flying Luttenbachers... Are No More!

Man konnte es nach den letzten Posts des MySpace-Blogs (sieht so aus, als ob alle "this is the final record - maybe"-Posts nicht mehr da sind... , so, you gotta trust me on this) der Flying Luttenbachers - genauer der einzigen personellen Konstante Weasel Walter - erahnen, aber glauben mochte man es nicht, nun ist es also doch wahr: The Flying Luttenbachers waren einmal!!! V.a. mangelndes Interesse des Publikums bzw Mangel an Publikum und damit einhergehende finanzielle Schwierigkeiten sowie falsche Beweggründe, weiter zu machen, haben dann wohl schlußendlich zum letzten Halali geführt. Die Flying Luttenbachers waren für mich neben John Zorns Naked City und Painkiller der erste Berührungspunkt mit einer wilden Melange aus Hardcore, Improvisation, Jazz, Progrock und all dem anderen wilden Scheiß. Angestoßen wie so viele Neuentdeckungen meiner Jugend durch Carsten la Tendresse vom Subraum-Fanzine und von Visions. Neben U.S. Maple und God (Kevin Martin, Justin Broadrick etc.) waren sie mit Revenge of the Flying Luttenbachers damals für mich so das Energetischste, Beeindruckenste, aber auch Nervigste und Verstörendste. Eine Band die Intensität in Riesenlettern buchstabieren konnte ohne auf tough-guy-Klischees á la Biohazard, Madball, Pantera usw zurückgreifen zu müssen.

Für die geschmacksbildenden Maßnahmen sei hier mal herzlichst gedankt!

Herr Walter wird weitermachen als Komponist und Improvisator, sowie als Mitglied von XBXRX und neuerdings auch Burmese. Farewell and Good Luck!

Zurück bleibt neben einem weinenden Auge auch ein paypal-Account um die finale Luttenbachers Veröffentlichung dann doch noch in Europa erstehen zu können...

Straight Edge vs Drugs 4 Live

Julius merkte zu einem der seltenen und deshalb um so bemerkenswerteren Posts von Knorke Sachen zu Recht an, daß die Muppet-Show-Variante des dort geposteten Sesame-Street-Videos doch um einiges derber sei, aber sehen Sie selbst:



Klare Sache wer da die besseren bzw überhaupt Drogen hatte...

Sonntag, Dezember 09, 2007

Blau für Braun verkaufen

Die einschlägigen Blogs und Websites (11 Freunde, Indirekter Freistoß (qua Link zur BLZ-Online)) haben in den letzten paar Tagen über eine von Hertha BSC Berlin in Auftrag gegebene Studie zur Erforschung der Herthaner Geschichte während des Nationalsozialismus berichtet. Der Berliner Historiker Daniel Koerfer (FU Berlin) kommt in seinem Bericht zu dem Schluß, daß Hertha BSC Berlin ein Verein mit Brauner Schale und blauen Kern gewesen sei. Verantwortlich dafür sei vornehmlich die Verwurzelung des Vereins im traditionell links wählenden Arbeiterbezirk Wedding gewesen.

So viel als Zusammenfassung der Zusammenfassungen, der/die interessierte LeserIn findet den ganzen Bericht auf der Homepage des Vereins (auch zum Download als .pdf).

Sonntag, Dezember 02, 2007

Trinken ist eine Zier...

...doch leichter lebt es sich auch nicht ohne... oder so ähnlich...

jedenfalls hier mein Ergebnis:

82% LUSH

Looking for payday loans?


wiedermal [via]

however, Prost!

edit: BITTE(!) den payday-loans-Link IGNORIEREN!!!

Samstag, Dezember 01, 2007

Nee, is klar

Ein Angebot von Amazon.com (heißt: leider nicht im GPM-Store* zu erwerben!), das ich Euch nicht vorenthalten kann und will: Uranerz in Dosen!

Schön auch die Kommentare. Aber noch mehr die Rubrik "Customers who bought items like this also bought". Na dann, viel Spaß bei der Mäusejagd bzw im Schlafzimmer...

[via]


*dieser Post wurde editiert

Freitag, November 30, 2007

Drehen die jetzt völlig durch!

Dachte ich gerade beim flüchtigen Überfliegen der News-Headlines meines Emailaccounts. Dort stand nämlich "Bahn fordert Europäer zum Rückzug aus Afghanistan auf". Wie arg kann man denn sein eigenes Wirken selbst überschätzen?! Der zweite Blick offenbarte allerdings, daß da stand "Bin Laden fordert Europäer zum Rückzug aus Afghanistan auf". Na noch mal Glück gehabt...

Ich hoffe bloß, daß dieser Verleser nicht auf schwerwiegende tiefer liegende Traumata verweist. (Hobby)Psychologen, bittet meldet Euch!

Dienstag, November 27, 2007

Growing: Disconfirm

Bei pitchfork kann man sich ein Vorab-MP3 der neuen Single von Growing auf Social Registry anhören. VÖ-Datum ist der 4.12.07. Nächstes Jahr soll dann auch schon wieder ein neues Album (ebenfalls auf Social Registry) erscheinen. Eine gute Gelegenheit nochmals auf das sehr gute Album Vision Swim von diesem Jahr hinzuweisen. Unentschlossene können ja mal ein Ohr riskieren.

Sonntag, November 25, 2007

Sich erst in Rage reden und dann (hoffentlich!) auch um Kpof und Kragen

Der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams belegt in seinem Interview mit "Emel - The Muslim Lifestyle Magazine" gleich mehrere Thesen. Zum ersten die alte, aber wohl wieder und immer noch aktuelle Annahme Marxens, daß Religion das Opium des Volkes sei. Wie sonst ließe sich sein berauschtes Gefasel erklären, daß von England lernen erfolgreichen Imperialismus bedeute. Zum zweiten ist er der lebende Beweis dafür, daß Toleranz jeder Religion gegenüber nicht angemessen ist. Zum dritten bestätigt er die Annahme, daß das Geblubber von Toleranz anderen Religionen als dem Christentum gegenüber nur dem Zweck der nachholenden (Re-)Christianiserung des Abendlandes dient und mitnichten auf ein friedliches Nebeneinander verschiedener Glaubensrichtungen abzielt.

Nicht merkwürdig, aber sonderbar und auch ein bißchen eklig ist das vermehrte Auftauchen solch offensichtlich verwirrter Menschen (neben Mixa und Meissner jetzt also auch Williams), die ihre therapeutischen Bedürfnisse offensichtlich öffentlich aufgearbeitet wissen wollen. Als Lösung würde ich einen gemeinsamen Big Brother-Container vorschlagen, in den neben den genannten auch noch Frau Hagen, Frau Herman, die "Land der Ideen"- Spacken und die "Du bist Deutschland"-Klappspaten einziehen dürfen. Das verquere Gemisch aus religiös, national und sonst wie verwirrten würde der Aufklärung vermutlich größeren Nutzen bereiten als die Gesamtwerke Marxens und Engels, Freuds und Adornos und Horkheimers.

Zum Thema nötiger Atheismus lassen Sie sich bitte von Julius Firefly beraten!

Montag, Oktober 29, 2007

Touch & Go Records - die Allerletzte (Versprochen!)

Touch and Go Records hat eine Minisite mit allen Videodiaries zum letztjährigen 25. Jubiläum online gebracht. Dort findet man neben den von mir im Laufe des letzten Jahres verlinkten Videos auch noch andere, die ich unterschlagen hab oder nicht so interessant fand.

Das war es dann auch von mir zu diesem Thema...

Morgens halb elf in Deutschland...

...trinkt man Wodka und Ouzo.

Montag, Oktober 15, 2007

Ein "in" für ein "for"

Letztens hatte ich ja verbeitet, daß Nadja zwei neue Alben in der Pipeline hat, dabei ist mir leider ein Fehler unterlaufen. Das auf Crucial Blast erscheinende Album wird nicht Desire for Uneasiness sondern Desire in Uneasiness heißen. Der Unterschied ist zwar nicht groß, aber eben da. Wollte ich Euch nicht vorenthalten.

Samstag, Oktober 13, 2007

Mal den Kirch im Dorf lassen

"Comeback des Jahres" (FAZ)

"In der Bundesliga geht es ausschließlich ums Geld." (Stuttgarter Zeitung via indirekter-freistoss.de)
"Regenmacher Kirch" (Faz via indirekter-freistoss.de)
"Der Blindflug geht, wie es aussieht, weiter." (FTD via indirekter-freistoss.de)
"Bleibt die Frage, wie dämlich Geldgier eigentlich machen kann." (FR)

Guess who's back?

So Put Another Dime in the Jukeboy, Baby

Beim täglichen Update meines Project Rockstar-Accounts musste ich gerade folgendes lesen:
DISASTER! a fan throws a dead cat at E... Sxxxxx at a recent
Nxxxx gig..... E... Sxxxxx picks it up and bites its head off.......but
unfortunately she has to go to hospital due to an allergic reaction to the
cat and goes into a coma - she cannot play anymore!
o. W.

edited: 16:50

Samstag, Oktober 06, 2007

Fußball, Gesellschaft usw.

Via Trainer Baade präsentiere ich Euch ein Interview des Freitag mit Detlev Claussen (bekannt vom direkten Freistoss oder als Autor von Theodor W. Adorno - Ein letztes Genie. Claussen hat einiges bemerkenswertes zu den Themen Fußball und Gesellschaft, Fußballberichterstattung im internationalen Vergleich und "utopischer Rest" des Fußballs zu sagen.

Montag, September 24, 2007

Geschmeidig, Geschmeidig

Mal wieder was aus der Kategorie "was keinen interessiert": Es gibt einen neuen Link zu einem Musik-Blog. Und zwar zu smooth assailing, ein Team-Blog, der sich des Reviewens bzw Promotens mehr oder weniger unbekannter Noise-, Experimental- und Avant Garde-Alben verschrieben hat, da kommen dann Artikel zu Pengo oder Birth Refusal zu raus. Also, Ihr wisst Bescheid, ich weiß Bescheid und wir sagen es allen weiter.

Sonntag, September 23, 2007

77 Drummers drumming 77 Drum Kits on 07/07/07

OK, ist schon ein bißchen her, der 7.07.07, aber da ich die 77 Boadrum-Minisite von Viva Radio gerade erst gefunden habe, eben auch erst jetzt der Hinweis auf das Dokuvideo des Projekts. Mit 77 Boadrum brachten die Boredoms sich selbst mit 74 Schlagzeugern zusammen und veranstalteten im Empire-Fulton Ferry State Park in Brooklyn einen Trommelworkshop par excellence. Allerdings ohne Batik und den ganzen Schmonz, den man sich jetzt da drunter vorstellen mag. Laut eYe sollten die einzelnen Drums zu einer großen Trommel verschmelzen:"The 77 drum group is one giant instrument, one living creature." Also nicht Polyrhythmik sondern Potenzierung des einen Rhythmus. Die Schlagzeuger waren in einer Spirale mit den vier Boredoms-MusikerInnen als Zentrum angeordnet, um so den Rhythmus besser nach außen fließen lassen zu können. Teilnehmende Schlagzeuger waren u.a. Kid Millions (Oneida), Brian Chippendale (Lightning Bolt), Lizzy Bougatsos (Gang Gang Dance), Keith Connolly (No Neck Blues Band), Allison Busch (Awesome Color).

Bitte hören und sehen Sie jetzt!

Mittwoch, September 19, 2007

Something has Happened to Nadja...

...and your guidance is needed. Ach nee, wir sind hier ja nicht bei Project Rockstar. So eben entnahm ich der Nadja-Homepage (Achtung! Neue URL, Update Your Bookmarks!), daß es demnächst zwei neue Veröffentlichungen geben wird. Zum einen Radiance of Shadows auf Alien8 Recordings, die uns auch schon Truth Becomes Death und das Touched-Reissue brachten, und zum anderen Desire for Uneasiness auf Crucial Blast, das schon für die Split-CD der beiden Avant-High-Tech-Metal-Spinner-Bands Behold...the Arctopus und Orthrelm sowie das - in eine ähnliche Kerbe hauende - Debüt-Album von Genghis Tron verantwortlicht zeichnete. Mehr, wenn es mehr zu berichten gibt. Ick freu mir, wa.

Arbeit? Eigentlich gerne, aber nicht so!

Die SZ bewirbt bzw bespricht das Buch Arbeit? Nein danke! von Jürgen Sprenzinger unter dem Aspekt, daß Sprenzinger durch Herumdrehen der Machtverhältnisse am Arbeitsmarkt nicht nur Worthülsen entlarvt, sondern sie auch "- wenigstens einmal, wenigstens zum Schein - mit ihren eigenen Waffen" schlägt.

Fernab all der Sicks, Verein deutscher Sprache e.V. und all der anderen Denglish-Verweigerer gelingt Sprenzinger hier echte Sprachkritik, die die Machtverteilung im Sprachgebrauch (zumindest auf dem Arbeitssektor) verdeutlicht. Denn hinter all den freundlichen, jugendlich-frischen, ungezwungenen Floskeln steckt im Endeffekt eben nichts weiter als: "Vielen Dank, aber für sie hat es (mal wieder) nicht gereicht!" Vielleicht können Sie Fremdsprachen, vielleicht sind Sie gewandt in Sprache und Schrift, vielleicht sind Sie fachlich qualifiziert, aber Sie beharren eben auch auf adäquater Bezahlung und 500km umziehen wollen Sie auch nicht, tja, dann nehmen wir eben jemand, der schon ärmer dran ist als Sie. OK, so viel klassenkämpferischen Gestus bringt Jürgen Sprenzinger nicht auf, aber er hält eben auch genug Abstand zum Fetisch Arbeit, da die Schreiben (zur Bilderstrecke) die "angebotenen" Stellen geradeheraus ablehnen. Unter den Diktaten der Flexibilität und der Dankbarkeit für Arbeitsstellen ein erfrischender Ansatz, der bei allem Ernst vor allem eins ist und das zuvordest auch sein will: humorvoll.

Sonntag, September 16, 2007

Lügner lügen Wahrheit?

Da ich nach wie vor nicht zu Potte komme mit einem Urteil betreffend des neuen Liars-Album Liars, kann ich Euch, lieben Lesenden, nur einen Pressespiegel + drei Videoclips zu den letzten drei Liars-Alben anbieten. Also entscheidet selbst!

zum Lesen:
intro (hatten wir schon mal, aber was soll's)
pitchfork
plattentests
sputnik music
stylus
comfort comes


zum Schauen und Hören:

Plaster Casts of Everything (von Liars)




Let's Not Wrestle Mt. Heart Attack (von Drum's Not Dead)




We Fenced Other Gradens with the Bones of Our Own (von They Were Wrong, So We Drowned)

Donnerstag, September 06, 2007

Touch-and-Go-Records Anniversary - die letzte?

Montag ging die (vermutlich) letzte Folge des Jubiläums-Video-Tagebuch auf Sendung und zwar mit zwei Songs und einer recht pathetischen und deshalb sympathischen "Ansprache" von Steve Albini während der Mini-Big-Black-Reunion, über die ich hier ja schon berichtete. Bitte klicken Sie HIER!!!

Mittwoch, September 05, 2007

Flogging a dead Language

SpOn als Hort der Sprachwächter bilanziert heute unter der Überschrift Untote Sprache: Jeder dritte Gymnasiast bimst Latein eine wachsende Beliebtheit des Lateinischen. So weit so gut. Wer allerdings Worte wie bimsen verwendet, soll doch bitte zur angeblichen Verrohung der ach so heiligen, bedrohten und vermutlich nächsten toten Sprache schweigen.

Ganz hübsch hingegen die Auseinandersetzung mit Eva "Das Prinzip" Hermans neuem Buch Das Prinzip Arche Noah.

I Believe I Can... Be Jesus

Diesen Snapshot aus dem Spiel der Basketball-EM zwischen Italien und Frankreich will Euch, liebe Lesende, nicht vorenthalten. Zeigt es doch nicht nur das göttliche Moment körperlicher Ertüchtigung, sondern auch das ästhetische Moment, das nicht nur dem "Erlöser" inne wohnt, sondern auch dem "mens sana in corpore sano"-Totalitarismus. Oder anders: "Fly With Me, Fly with Me to the Moon", äh, "to the Cross".


This broadcast was brought to you via des Schulemachers-Laptop.

Dienstag, September 04, 2007

Gender Trouble?

Nicht mit Captain Future!

Joan:"Hier bleiben?"
Captain Future:"Das ist auch eine wichtige Aufgabe!"*

Klar, daß ER sie mal wieder nicht mitnehmen will, schließlich ist sie ja auch nur Mitglied der Sternenpolizei. Dafür nimmt er dann wohl einen kleinen Jungen (Nervensäge Ken Scott) mit...

*Der Zauberer vom Mars: Kuolons Herausforderung (Folge 13 der deutschen(=gekürzten Fassung))

Montag, September 03, 2007

Return of the Stache

Am Wochenende war, wie SpOn mitteilt, in Brighton die Weltmeisterschaft der Bärte bzw im Barttragen. Die Bildergalerie ist eher langweilig, da man halt die typischen, altbackenen und deshalb exotisch wirkenden Bartungetüme vorgeführt bekommt. Einen Gedanken oder zwei verdient jedoch folgende Bemerkung eines der Veranstalter:"Sie schienen eine aussterbende Gattung zu sein, aber gerade Schnurrbärte kommen wieder. Gerade bei jungen Männern." Ergo wird der Weg zum Ziel dieses Blogs wieder weiter. Na, vielen Dank! Also kein Grund in Sicht altersmilde zu werden oder mit dem Granteln aufzuhören, das freut die LeserInnen, aber nicht so sehr den Blogger, wobei...

Der Sieger im der Kategorie Natürlicher Vollbart (Jack Passion) liefert letzten Endes dann doch ein gutes, wenn nicht das beste Argument für einen (Voll-)Bart:"Ich sah aus wie ein Bräutigam. Nur schade, dass dich niemals jemand heiraten wird, wenn du einen großen Bart trägst." So, keep it growing!

Sonntag, September 02, 2007

Mash Up

Via Trainer Baade (ÄUßERST lesenswertes Fußballblog!) landete ich bei Blog mich am Arsch! (was für ein Titel!; neben Popkultur und Schwachsinn widmet sich dieser Teamblog einem der vorrangigsten Zwecke des Internets, richtig, der Verlinkung von Pornographie; na ja, ist wohl eher so'n Jungsding...) und stolperte dort über folgendes Mash Up: der Simpsons-Vorspann im Star Wars-Stil sehr hübsch, aber seht selbst!

Dienstag, August 28, 2007

No Moustache March

Der Titel verrät es bereits es geht um zwei Websites, von denen eine eine äußerst unterstützenswerte Initiative ist die unter dem Motto "How to Raise Money and Humiliate Oneself in Public" steht und eben nicht auf einen Marsch der Schnurrbärte setzt, sondern das Konzept verfolgt sich den ganzen März einen Schnurrbart wachsen zu lassen und gleichzeitig Geld für die Initiative Midwest Athletes Against Childhood Cancer (MAACC) zu sammeln, ob das Geld aus Mitleid mit oder Belustigung über den/die Schnurrbartträgerin gespendet wird ist in dem Falle völlig schnuppe. Für dieses Jahr ist die Aktion selbstredend längst gelaufen, aber nächstes Jahr... Hier kann man sich verschiedene Teilnehmer anschauen.

Außerdem möchte ich noch kurz auf das Flash-Browser-Game "Moustache or No Moustache?" aufmerksam machen, bei dem es darum geht zu entscheiden, ob der oder die abgebildete einen Schnurrbart hat oder nicht. Man kann in zwei verschiedenen Modi spielen entweder aus der Datenbank 10 zufällige Bilder vorgesetzt bekommen und dann entscheiden wer einen Schnauzer hat und wer nicht. Oder man kann den Survival Mode spielen bei dem man sich durch die ganze Datenbank spielt und das Spiel endet, wenn man falsch liegt. Hat beides seinen Reiz. Viel Spaß damit! (hattip to: Julius)

Montag, August 27, 2007

Laaaaaaaaaaangweilig

Wenn ich die Berichterstattung über den "neuen" FC Bayern München verfolge, meldet sich sofort der Homer Simpson in mir. Der Wille den Bayern Spielkultur, Raffinesse, überlegne Technik, attraktiven Tempofußball etc. zu attestieren nervte eben schon vor dem ersten Spieltag. Allein die Verpflichtung von Toni, Klose, Ribery, um mal nur die prominentesten zu nennen, bescherte dem FC Bayern viel Anerkennung, Sympathie und eben auch Rampenlicht. Alle Verpflichtungen zeugen jetzt aber weder von ausgefuchstem Scouting, noch von wahnsinnigem Risikobewußtsein, sondern ist schlicht und ergreifend eine absolut konservative Einkaufspolitik, die diesmal zwar nicht vornehmlich dazu dient der Bundesliagkonkurrenz das Wasser abzugraben, da sich (qualitativ zumindest) vornehmlich international bedient wurde. Neben Toren und Respekt oder besser Ehrfurcht haben die Bayern v.a. überschwengliche Reviews ob der eingekauften Klasse (namentlich Ribery) erworben. Es wäre jetzt schon (nach dem 3. Spieltag) eine echte Überraschung wenn Franck Ribery NICHT Spieler der Saison 07/08 würde. Womit wir auch genau beim Punkt wären: die Journalisten sind sich in ihren nur noch übertrieben zu nennenden Lobhudeleien auf Herrn R.s Künste bis zur Ununterscheidbarkeit einig, daß man es fast ironisch nennen müsste, wenn denn in Deutschland Ironie und Fußball irgendwelche Überschneidungspunkte hätten. (vgl. Presseschauen des indirekten Freistoss zum 1., 2. und 3. Spieltag)

Wie sehr Fußballjournalismus hierzulande ein Sicherheitsgeschäft ist, lässt sich an der vermutlich seit Tagen in den Schubladen der Redaktion des Kicker vorbereiteten Überschrift anlässlich des 1:0-Sieges des HSV ablesen, dort hieß es nach dem Wechseltheater unter der Woche vorher und dem im Sonntagsspiel gegen Bayer Leverkusen spielentscheidendem Elfmeter völlig überraschend: Ausgerechnet van der Vaart! Oh, boy...

Das Jubelarien für den Spieler der Saison können also schon mal geschrieben werden, ebenso die Fazits zur Saison 2007/08. Oder anders: jetzt schon eine Saison zum Abgewöhnen!

Freitag, August 24, 2007

Was macht eigentlich Nadja?

Fragte ich mich letztens. Neue Platten, Touren, irgendwas? Da ging bzw. geht einiges bei meiner Frühlingsliebe. Rumgejammer über die verpasste Europa-Tour erspar ich Euch und mir hier mal. Es gab eine Kollaboration mit der britischen Doom-Band Atavist, ihr wißt schon, die mit dem selbstbetitelten Album mit der gar lustigen Spielzeit von 66:06 Minuten. Das 12012291920/1414101 betitelte Album gefällt ganz gut, auch wenn es dem Nadjaschen Klangkosmos nicht wirklich irgendwas hinzufügt, da Doom eh schon einer der Stützpfeiler ihres Sounds ist. Atavist sind musikalisch, anders als humoristisch, sowieso untadelig und mehr sophisticated als ein Großteil ihres Genres.

Eine weitere Zusammenarbeit mit Datashock (als Aidan Baker, Leah Buckareff & Datashock) ist gerade erschienen bzw. erscheint demnächst und kann hier noch nicht gewürdigt werden, zum einen weil ich sie noch nicht gehört habe und zum zweiten weil ich Datashock nicht kenne und also auch nicht weiß wie man sich das vielleicht vorzustellen hat. Diese einseitig bespielte 12" ist wohl dem gemeinsamen Auftritt in der Oetinger Villa in Darmstadt geschuldet, aber mehr wenn gehört.

Außerdem erscheint demnächst die neue EP Guilted By The Sun, die dann wieder Nadja solo ist. Ferner ist mit verschiedenen Reissues zu rechnen, welche das genau sein werden, kann der geneigte Leser auf der Nadja-Site von Aidan Bakers Homepage nachlesen.

Donnerstag, August 23, 2007

Little Trouble in the Big Neighbourhood

Wie am hier auf dem oberen Photo nicht sehen kann ist zwischen dem Zug und den gemütlichen Wohnanlagen mittlerweile ein großes Loch, das langsam aber sicher mit Beton, Stahlträgern, Kabel usw. gefüllt wird. Da es anscheinend demnächst richtig laut wird, hat die Betreibergesellschaft (TCNPP) der Aachen oder genauer Forst Arkaden heute am späten Nachmittag bzw. frühen Abend die Nachbarn zu einem kleinen Straßenfest inklusive grauseliger Coverband geladen (Breakfast at Tiffany's und Word Up konnten vom Balkon aus identifiziert werden). Da ich aber nicht in Forst, sondern, so viel urbaner Stolz muss sein, in Aachen-Stadt wohne, bin ich selbstredend nicht zu dieser lauen Good-Will-Sause gegangen. Mal schauen, ob es morgen noch weiter geht oder ob es das mit Schön-Wetter-Machen schon war. Stay Tuned!

Montag, August 20, 2007

Blank ziehen

Unter dem Titel Music is a Battlefield schränkt Volontär Christian Rein beim Blog von AN und AZ erstmal die Aussagefähigkeit von Listen ein, die die besten Platten der letzten 60 Jahre versammeln, klappert dann die zu erwartenden Verdächtigen ab (Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band, Pet Sounds etc) und präsentiert dann seine autobiographisch wichtigsten drei Alben. (Joy Division - Closer, The Smiths - The Queen Is Dead, The Cure - 17 Seconds oder Disintegration) Den Ball nehme ich mal auf und komme mal mit meinen drei wichtigsten um die Ecke: Shellac - At Action Park, Pendikel - Fu ruft Uta, John Zorn - Kristallnacht. Welche Platten haben Euer Leben für immer verändert bzw sind/waren der Soundtrack zu Eurem Leben?

Samstag, August 18, 2007

Wer hören will muß lesen

Nur kurz möchte ich auf die aktuelle Ausgabe des intro-Magazins verweisen. Dort gibt es neben einem Animal Collective-/Broken Social Scene-Mix-Interview Reviews etlicher relevanter Neuerscheinungen. Von der hier schon angekündigten und in gespannter Vorfreude erwarteten Pechsaftha-LP Dick in Frisco, dann von der neuen EA80-Platte Reise, von Turbostaats Vormann Leiss und der Schneller Autos Organisation-CD/-LP Noch mehr Hofffnung für noch mehr Menschen (hiermit sei allen noch mal explizit die erste Schneller Autos Organisation World ans Herz und an den Geldbeutel gelegt). Außerdem aufschlußreiches zur neuen Oxbow-CD The Narcotic Story (Martin Büsser umreisst das Problem mit Oxbow - wie eigentlich fast immer - ziemlich genau), eine völlig verdiente Würdigung von Pinbacks Autumn of the Seraphs und - für mich (Gesang!) - nicht so erbauliches über Giardini di Miros treffend betitelte Platte Dividing Opinions.

Neben Pechsaftha mein persönliches Highlight des August (auch wenn noch nicht gehört) das vierte und selbstbetitelte Album der Liars. Einschränkung: ich fand die letzte Liars (Drum's Not Dead) hervorragend, aber hab natürlich auch nicht alle Videos gesehen. Dann mal viel Spaß beim Lesen und hoffentlich auch Hören.

Freitag, August 17, 2007

New Language vs Antiqua Lingua

Daß Denglish einfach humorvoller als das "reine" Deutsch, belegt die Bildstrecke "Traumberuf Anglist: >>That's fein!<<" der unter Experten als viertbeste Tageszeitung der Welt geltenden SZ. Wobei man L. Matthäus' Versuche nicht als Melange von Deutsch und Englisch verstehen sollte, sondern als das öffentliche Scheitern eines Menschen an Sprache allgemein. Ebenso ist Peter Krausens Songtext in vier Bilder auch wenig gelungen und leider auch nicht witzig, sondern in seiner Trennung nicht anerkennenden Weise einfach nur arm, aber sehen Sie selbst!

Der Vollständigkeit halber sei auch auf die Bildstrecke "Et tu, Pamela?" hingewiesen, die mich im Nachhinein auch nicht glücklicher macht, daß ich ein Latinum hab. Als Vorläufer des modernen Denglish soll hier aber die am nachhaltigsten das Deutsche verunreinigt habende Sprache gewürdigt werden und eine Kontinuitätslinie vom Lermanischen zum Denglish hergestellt werden.

Enden möchte ich mit folgendem Bourmon eines mir bekannten Trinkers und Denkers: "Wie der Grieche sagt: Forget it!"

Mittwoch, August 15, 2007

Spitzensongtitel X &XI

Der erste (genauer der zehnte) ist "Whereto Can I Cast Away This Fragrant Echo Called the End, So That I May Summon An Awakening From the Other Side?" vom gleichnamigen Album des in zwei seperate Alben unterteilten Doppelalbums Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out von Keiji Haino. Der zweite (elfte) ist "I Have Decided to Tear You to Pieces Whether You Become Darkness Or Light Depends On You I Wonder, Which Shall You Choose?" ebenfalls vom gleichnamigen Album und die andere Hälfte von Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out. Jeder der beiden Songs ist deutlich über 40 Minuten lang und ist jeweils für ein einziges Instrument entwickelt worden. "Whereto Can I Cast Away..." wird von Keiji Haino am Hurdy-Gurdy (zu Deutsch: Drehleier) bestritten und im Gegensatz zu seinem sonstigen schamanischem Getrommel und den expressiven Feedback-Orgien lässt es "His Darkness" geradezu ruhig angehen, was noch durch die sanften Vocals unterstrichen wird. "I Have Decided..." geht dann den Weg in ruhigere Gefilde konsequent weiter. Nur mit Wavedrum und seiner Stimme kreiert Keiji Haino auf- und abschwellende Drones, die mal wohlig, mal enervierend sind.Die Musik steht den Titel sowohl in ihrer verstörenden als auch wohlig-anheimelnden Weise in nichts nach. Sie jedoch im Hainoschen Gesamtwerk zu positionieren, fällt äußerst schwer, da mir sonst nur die psychedelisch-krachigen Alben mit Fushitsusha oder auch solo bekannt sind. Abandon All Words At a Stroke, So That Prayer Can Come Spilling Out erweitert so mein Keiji Haino-Spektrum in eine Richtung, die sich weiter zu verfolgen lohnt, weil sich so auch ganze Nachmittag und Abende nur mit seinen Platten bestreiten lassen ohne, daß man sich in Gefiepe und Geschredder verliert - was natürlich auch seinen Reiz hat.

Dienstag, August 14, 2007

Totes Holz aus wachsenden Bäumen

Die These, daß Pay-TV a pain in the ass sei, widerlegt HBO seit mehreren Jahren immer wieder mit konzeptionell und qualitativ herausragenden (vom Sender produzierten) Serien. Neben dere als morbide Comedy - und damit den Zuschauer komplett auf die falsche Fährte führende - beworbene Serie Six Feet Under und dem Mafia gone mad-Highlight Sopranos gab es von 2004 bis 2006 das als Western-Drama umschriebene Imprint Deadwood.




Wie auch bei den anderen Beispielen interessieren bei Deadwood weniger genretypische Konventionen (auch wenn sie natürlich zum Repertoire gehören). Die Serie beleuchtet exemplarisch an einem der letzten Refugien des realen Wilden Westens die wirschaftliche und soziale Entwicklung eines Goldgräbercamps anstatt - wie bei postmodernen Western üblich - die Stilmittel klassischer Western zu überzeichnen. Also die Komponenten rohe Gewalt, Zivilisationskritik und die Abwesenheit jeder Westernromantik durchzudeklinieren wie etwa The Proposition. Deadwood kombiniert komplexe Handlungen, die Abwesenheit moralisch eindeutiger Zuschreibungen und ambivalente Charaktere. Dabei versucht sie relativ nah an der Geschichte zu bleiben, so werden etliche reale Personen in die Serie eingebaut (Wild Bill Hickok, Calamity Jane etc) bzw sind ihre Hauptdarsteller (Seth Bullock, Al Swearengen etc) . Seth Bullock (dargestellt von Timothy Olyphant, den einige vielleicht aus Live Free or Die Hard kennen) ist der Kristallisationspunkt der Entwicklung, er wird vom sein Glück machen wollenden Eisenwarenhändler zum ersten Sheriff des Camps. Er ist jedoch nicht treibende Kraft der Zivilisierung und Modernisierung des nach dem Recht des Stärkeren organisierten Goldgräberlagers. Das Faustrecht hat sich in dem Lager seine eigenen Gestze geschaffen, da das Camp noch nicht Teil der USA ist, sondern zunächst illegal, später dann von der Regierung in Washington geduldet, auf dem Territorium der us-amerikanischen Ureinwohner gegründet wurde, entwickelte sich so eine auf Durchsetzungskraft gebaute Sozialstruktur.



Zum Motor der zivilisierenden Modernisierung wird eine große Goldschürfgesellschaft und eine Bordell- und Glücksspielkette, die die lokalen Strukturen zu zähmen versuchen, um ihren Gewinn zu gewährleisten. Mit der als Katastrophe einfallenden Moderne stellt sich Deadwood in eine Reihe mit Sergio Leones Genreklassikern, allen voran Spiel mir das Lied vom Tod, in dem der Eisenbahnbau das Ende des vermeintlich unschuldigen Landlebens bringt. Das widersprüchliche an der voranschreitenden Modernisierung ist in diesen Fällen, daß sie sich barbarischer Methoden und grausamer Helfer bedient, die in Gewaltexzessen die, die nicht mithalten wollen oder können, eliminieren.



Deadwood präsentiert die klassische Gegenüberstellung des Helden (der knurrige, wortkarge, von persönlichen Moralvorstellungen getriebene Seth Bullock) und seines Widerparts (der grantelige, v.a. an Profit interessierte Al Swearengen). Zunehmend verschwinden und verschwimmen die Rollen jedoch und die Notwendigkeit beider Prinzipen für die Campentwicklung werden deutlich. Der zunächst unsympathische Swearengen (gespielt von Ian McShane) gewinnt je mehr an Sympathie je deutlicher seine Rolle als vormoderner Geschäftsmann, quasi als Tante-Emma-Laden von Prostitution, Glücksspiel und Bestechung, herausgearbeitet wird. Eine romantische Sichtweise, die den Gangster als "humanere", weil lokale, Alternative zum unpersönlichen Heuschreckenkapitalismus der großen Schürfgesellschaft positioniert. Zu einfachen Antworten lassen sich die Serienmacher jedoch nicht hinreissen, sondern betonen v.a. die Komplexität in der sich zivilisatorische Prozesse abspielen.

Neben den skizzierten sozialgeschichtlichen Elementen wird, wie bei HBO üblich, geflucht, daß sich die Balken biegen, nicht nur deswegen sollte die Serie also unbedingt im Original geschaut werden. An eine deustche Fassung kann man eh nicht gewöhnt sein, da die Serie (bisher) nicht im deutschen Fernsehen gelaufen ist. Zufällig kommt Donnerstag die letzte (dritte) Staffel in Deutschland als DVD-Box heraus. So watch it, cocksucker!

p.s. alle Bilder von imdb.com

Montag, August 13, 2007

Ladies and Gentleman, Patton Oswalt!

Bei pitchfork gibt es ein lesenswertes Interview mit Patton Oswalt, der in Deutschland vornehmlich für seine Rolle als Spence Olchin in der just zu Ende gegangenen Serie King of Queens bekannt sein dürfte. Olch... Oswalt redet über seine Lieblingslieder, Lieblingsplatten, Lieblingsbücher und Lieblingsfilme. Und macht dabei nicht nur einen humorvollen, sondern auch äußerst geekigen Eindruck. Sein momentanes Lieblingslied steht auch beim mir momentan hoch im Kurs, nämlich "Wolf Like Me" von TV on the Radio.

Samstag, August 11, 2007

Das letzte Mal (für diese Woche)

Zum Abschluß der Fußballwochen ein kurzer Hinweis auf die Sportseiten des Internetportals der vermeintlich viertbesten Tageszeitung der Welt. Sie bieten einen Ausblick auf die Elf der Saison (inkl. Trainer).

btw, aus meiner Sicht ist der Saisonauftakt komplett vermurkst! St. Pauli 0:2 gg den FC Köln, der SC Freiburg verlor mit 1:2 gg den VfL Osnabrück. Deswegen möchte ich noch mal an Winfried Schäfer erinnern: "Heute ist immer ein schlechter Tag."

Freitag, August 10, 2007

Webstuhl, Web0.0, Web1.0, Web2.0, Web3.0

Eric Schmidt, C.E.O. von Google, hat seine eigen Idee vom Web3.0, die mit denen vor einiger Zeit im Spiegel entworfenen so gar nichts gemein haben. Zur Erinnerung, im damaligen SpOn-Artikel wurde Web3.0 als Zweiklassenweb umrissen. In dem man Highspeed-Tickets lösen soll bzw. Mautgebühren bezahlen soll, um bestimmte Informationen zu bekommen. Das ganze wurde dann als "böse" Variante zum gleichberechtigt, freien und zwanglosen Mitmachweb dargestellt.

Der Google-C.E.O. hat derlei nicht vor Augen, für ihn ist es eine Frage der neuen Computerstruktur und der Bewegung im Internet, er zielt v.a. auf die Kombination verschiedener kleiner, sich selbst verschickender bzw. leicht verschickbarer (sie ähneln gewissermaßen Viren) Applikationen. Diese Minikomponenten und ihre persönliche Kombination kennzeichnen das Web3.0, das dann auch nicht mehr an einen PC oder Laptop gebunden sein wird/soll, sondern soll auch selbstverständlich und bei vollem Komfort auf Handys nutzbar sein, quasi als Web-to-Go. Wie damit allerdings jemand zu recht kommen soll, der schon bei der Zusammenstellung eines Subwaysandwiches völlig überfordert ist, ist nicht nur mir sondern auch Eric Schmidt schleierhaft.

Aber sehen und hören sie seine Ideen selbst:

Donnerstag, August 09, 2007

Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht

Bart des Tages: Henryk M. Broder

Auf Spiegel-Online, dem Internetportal für den intellektuellen Niedriglohnsektor, lesen wir heute morgen folgende Zeilen von einem preisgekrönten Polemiker, der sich todesmutig, politisch unkorrekt und deshalb mit gähnend langweiliger Häme einer ARD-Reportage über eine staatlich geprüfte Fürsorgefamilie widmet (die natürlich selber schuld, weil faul ist):

"Draußen vor der Tür wartet nicht nur das Sozialamt mit einer Fülle von hilfsbereiten Mitarbeitern, da ist auch eine Gesellschaft, in der die Idee von "Verantwortung" durch Begriffe wie "Maßnahmen" und "Fürsorge" ersetzt wurde. Eine Gesellschaft, in der die Vorstellung, dass Wohlstand etwas mit Arbeit und Leistung zu tun hat, als reaktionär und "sozial unverträglich" gilt."

"Wohlstand hat etwas mit Arbeit und Leistung zu tun!" - Singen alle Fleischereifachverkäuferinnen, während sie ihre Wochenendvillen im Tessin fegen. Mensch, Broder: Sagen Sie so was nicht unserer Nachbarin! Die Gute kriegt 5,11€ die Stunde für´s quatschen, fegen und Haare legen - während Sie derweil gemütlich bei einer Tasse Tee auf Surensuche im Koran blättern. Käme sie zum lesen, würde sie Ihnen glatt eine Westerwelle drehen. Und erst ihr Mann, der im Autofabriklager Gabelstapler fährt! Der einen scharfen Chef hat, der aufpasst, dass die Gewerkschaft nicht in den Betrieb kommt. Der arme Kerl kann sich nicht mal einen Bart leisten. Und würde ihnen, hätte er Muße in der Mittagspause, wohl glatt eine Europalette in den Auspuff stecken - und zwar quer!

Wird er aber nicht. Und deshalb geht wenigstens der Vollbart des Tages an: blöd, blöder, Broder.

discovering america - volume 1: corny jokes about joe and the walrus

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

Sheriff, mein Sheriff

Das war mal nix. Sheriff Tiraspol ist gestern Abend sang- und klanglos mit 0:3 zu Hause gegen Besiktas Istanbul ausgeschieden. Gut, sie haben auch mehr als 2/3 des Spiels in Unterzahl bestreiten müssen. Aber nach nicht mal 30 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz zu gehen, ist jetzt auch keine individuelle taktische Glanzleistung!

Bleibt nur den Spielern aus Tiraspol in der Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika mehr Glück für's nächste Jahr zu wünschen!

Mittwoch, August 08, 2007

Fußballwoche

Wie der eine oder die andere wohl gemerkt haben dürfte sind bei mir gerade Fußballwochen (siehe gestern oder hier). Das hat jetzt weniger mit akuter Vorfreude auf die 1. Bundesliga zu tun, da interessiert mich kein Club wirklich, im Gegenteil pflege ich zu fast 2/3 aller aktuellen Erstligisten eine unfundierte, völlig irrationale Ablehnung (auch da gibt es Ausnahmen...). Mein Herz schlägt für die zweite Liga, wird sie es mir vermutlich ermöglichen meine beiden Favoriten (FC St. Pauli und den SC Freiburg) gleich mehrfach quasi um die Ecke besichtigen zu können (zum einen in Aachen, dann in Mönchengladbach und in Köln). Das beste ist: ich hab Schalverbot, da doch seitens echter St. Pauli-Fans Zweifel an meiner Loyalität bestehen. Geilo! Muß ich mich also nicht verkleiden, um ins Stadion zu gehen. :D

Aber darum soll es gar nicht gehen. Sondern um den Charme osteuropäischen Fußballs. Gestern Abend verlor ich mich während der Livekonferenz der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation in den Untiefen des internationalen Fußballgeschehens. (leider ist Beitar Jerusalem in der Verlängerung durch ein Tor des bei Rostock als Mr. 0% bekannten Marcus Allbäck ausgeschieden)

Egal, jedenfalls landete ich so bei der Mannschaft von Sheriff Tiraspol, die heute Abend die Chance hat gegen Besiktas Istanbul in die dritte Runde der CL-Quali einzuziehen. Das Spiel kann man heute Abend im kicker.de-Liveticker ab 19h verfolgen. Die meisten werden vermutlich auch nur was mit Sheriff und Istanbul anfangen können, deswegen hier mal ein paar Informationen zu Tiraspol. Tiraspol ist die Hauptstadt von Transnistrien. Transnistrien hält sich selbst für unabhängig ist jedoch de facto ein Teil von Moldawien. Transnistrien liegt östlich des Dnister und bildete die Grenzregion Moldawiens zur Ukraine. offiziel heißt Transnistrien in lateinischer Schrift Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika (PMR) oder in der russischen Transliteration Pridnestrovskii Respublikanskii Bank (PRB). Der Begriff Transnistrien ist nicht mehr gebräuchlich und seine Verwendung in der PMR ist verboten. In der russische Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika leben knapp über eine halbe Millionen Menschen, davon fast 200.000 in der Tiraspol, das im Süden etwa auf halbem Weg zwischen Odessa und Chişinău liegt.

Das Sheriff beim FC Sheriff Tiraspol geht nicht etwa auf die Tradition als Polizeisportverein zurück, sondern Sheriff ist ein transnistrisches Unternehmen, das u. a. eine Tankstellenkette, ein Supermarktkette, ein Mobilfunknetz usw unterhält. Eben auch den FC Sheriff Tiraspol.

Der Club ist seit 2001 ununterbrochen Meister in der Moldawischen Liga Divizia Naţională. Etwas wovon der FC Bayern, ebenso wie von der Champions League-Qualifikation in diesem Jahr, nur träumen kann. Im gleichen Zeitraum gelang ihm außerdem noch dreimal das Double. Für die Champions League* hat es allerdings bisher noch nicht gereicht. In der ersten Runde besiegten sie den andorranischen Club FC Rànger's. Und heute Abend besteht die Chance nach einem 0:1 im Hinspiel bei Besiktas den größten Triumph der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach zu bringen. Schnurbärte sind bäh wünscht viel Erfolg und drückt die Daumen!

Hier kann man was über die politische Situation der PMR nach den letztjährigen Wahlen nachlesen.

*um genau zu sein, bisher war immer in der zweiten Qualifikationsrunde Schluß.

Die Karte ist von hier.

Dienstag, August 07, 2007

DFB, DFL, APO?

Heute wurde der neue Präsident der DFL gewählt (Rauball) und der kommissarische Leiter entlassen (Holzhäuser). Wie bei solchen Anlässen üblich wurden erst warme Worte und lauwarme Handschläge ausgetauscht, dann Ämter getauscht, applaudiert etc. Wenn, ja, wenn da nicht Michael Meier (Manager beim 1. FC Köln) gewesen wäre, der seinem Kollegen von Bayer Leverkusen, Rainer Cal... äh Wolfgang Holzhäuser, folgenden "Ratschlag" mit auf den Weg gab:

"Ich kenne ihre Affinität zur 68-er-Generation. Sie sollen sich ja auch mal auf der Straße mit langen Haaren geprügelt haben. Machen Sie aber jetzt keine außerparlamentarische Opposition. Bringen Sie Ihre Kompetenz ein".

Versteh jetzt zwar nicht wie man sich mit langen Haaren prügelt*, aber das nur am Rande.

Was will uns Meier damit sagen? Daß vor oder außerhalb von DFL-Vorstandssitzungen bitte schön nicht mit Steinen auf Polizisten geworfen werden soll? Daß dauerndes Getrillerpfeife während der Tagungen der DFL unangebracht ist? Daß Ho-Ho-Holzhäuser skandierende Menschenketten nicht Teil des Rahmenprogramms der kuscheligen Altherrenrunde DFL sein werden? Oder hat Meier einfach nur Angst vor den Kosten für Polizeieinsätzen mit Wasserwerfern zum Schutze des gemütlichen Geldverteilens und Pöstchengeschiebes? Egal, so lange sich Holzhäuser nicht mit nem Palituch vermummt, sondern mit dem klassischen schwarzen Schal, bin ich ja schon zufrieden.

Holzhäuser zu den mahnenden Worten: "Ich scheide nicht im Groll und werde mich nicht außerparlamentarisch betätigen." Verbitterung never sounded so schlecht maskiert.

Und das hier laß ich einfach mal unkommentiert stehen:"Es gibt keine heiligen Kühe. Wir sollten jeden Stein umdrehen". (Neu-Ligapräsident Rauball) Echt jetzt?!

Quelle: SpOn

*Buttercup, der war nur für Dich!

Madness, Bronco!

Hier kann man von den ganz tollen Fitness ihr aktuelles Album Neurosenrodeo komplett herunterladen. Mit dem Album im MP3-Player kann man sich dann schon mal für die im Herbst folgende Tour aufwärmen. Die sollte dann so gut vorbereitet ein größerer Erfolg werden als der Auftritt zusammen mit Pendikel vor einigen Jahren in Aachen. Als zwar einige begeisterte, aber eben auch nur einige (in Zahlen 5) Zuschauer das Doppel infernale des heimischen Noise- bzw- Prog-/Emo-Rocks feierten, merkwürdigerweise fanden sich damals noch eine handvoll mal so viele Honks, die die gnadenlos bescheuerten Honigdieb feierten. Von wegen good old days!

btw, privat war der Abend ein voller Erfolg ;-)

Montag, August 06, 2007

Leroy räumt auf

Im gleichnamigen Film rockt Leroy mit seinem Kumpel Dimi durch Berlin und denkt so über Rassismus, Vorurteile und Sexismus nach. Achim Völckers zeichnet mit dem bereits bei Arte gelaufenen und prämierten Film das Bild des jungen Afrodeutschen Leroy, der zwischen Integration und Ablehnung, zwischen den Skinheadbrüdern seiner Freundin und den Schlägern um die Ecke, zwischen Vorurteil und Erfahrung umherschlingernd am Ende zu seinem ganz eigenen Fazit kommt wie denn mit dem (Neo-)Faschismus umgegangen werden könnte bzw sollte.

Hier kann man den Film entweder mit oder ohne Untertitel runterladen.

Ab 27.09.2007 gibt es das ganze dann auch abendfüllend im Kino.

Freitag, August 03, 2007

Ausbaufähige Aussichten? pah!

Wenn die speiziell favorisierte Rugbydame ein Praktikum im Ausland dem heimischen Wahn zwischen DS9, Desperate Housewives und verregneten Parkbesuchen bzw dem Bier im Hof vorzieht, dann kommt dabei keinesfalls ein solches Bild raus:


sondern eben ein solches:



btw, aufmerksame Schnurbärte sind bäh-Leser werden eine dicke Lüge in diesem Post entdeckt haben

Donnerstag, August 02, 2007

Weiter zum Sport!

Bei SpOn wurde heute eine us-amerikanische Umfrage (hier geht's zum .pdf-Download) zitiert, die der Frage nachging, warum Menschen Sex haben. Neben dem üblichen Blablabla ("Ich wollte die Beziehung beenden", "Die Person hatte eine Menge Geld", "Ich wollte Spaß", "Ich war geil." etc.) fanden sich da selbsteredend auch weniger alltägliche Gefühlsregungen wie ("Ich fühlte mich zu der Person hingezogen", "Es fühlte sich gut an", "Ich war neugierig, welche sexuellen Fähigkeiten ich habe", "Ich wollte auf einer tieferen Ebene kommunizieren", etc). Aber eine Antwort schießt dann doch den Vogel ab, nämlich: "Ich wollte mich Gott näher fühlen." Aber doch wohl erst nach der Ehe, Maria Magdalena?

Sonntag, Juli 29, 2007

Bärte, Rap und Landeier

Produzent und Rapper Kanye West veröffentlichte auf seiner Webseite eine alternative Version des Videos zu "Can't Tell Me Nothing", die Will Oldham und Zach Galifianakis featuret. Will Oldham kennen einige bestimmat auch als Bonnie "Prince" Billy, Palce Music, Palace Brothers oder als Will Oldham. Er steuert musikalisch nichts bei, sondern "konzentriert" sich ganz aufs Schauspielern. Die Hauptrolle in diesem Remake spielt Comedian Zach Galifianakis, der in Europa - glaub ich - nicht wirklich bekannt ist. Er rappt und spittet sich lippensynchron durch den Text. Die Location des Videos wurde in ein ländliches Ambiente inklusive Traktor, Landschönheiten in Dirndln, Kühen etc verlegt. Ziemlich gelungen ohne als bloße Persiflage zu funktionieren. Die Gesten und der Habitus modernen HipHops, R'n'Bs oder Souls werden in die Umgebung transportiert, in der ihnen wohl die vehementeste Ablehnung entgegenschlägt, in die ländliche Abgeschiedenheit des Redneck-Nordamerika.

Auch sehr schön und von daher endlich mal wieder ein Post zum Ursprungsthema diese Blogs, daß die beiden Hauptakteure Bärte vorführen: Galifianakis einen Vollbart und Oldham eine Walrossbürste.

Mittwoch, Juli 25, 2007

Mastbullen üben zivilen Ungehorsam

Diese Meldung von kicker.de ist nicht nur äußerst lustig, sondern zeigt auch den Wahn in den (nicht nur) deutsche Wertarbeiter in ihrer Halluzination eines sauberen, ehrlichen, redlichen von Männerschweiß und Muskelkraft dominierten, also ungedopeten, Radsports verfallen.

Sitzblockaden als Antidopingstrategie!? Tstststs, was kommt als nächstes? An-Autos-ketten um Promillefahrten zu verhindern oder Hungerstreiks gegen Bulimie? Na ja, Planet Hop hat zum Thema Doping vor einigen Tagen ja schon die richtige Antwort gegeben...

Niveauvoll (aber unpraktisch?)

Bei Phase 2 - Zeitschrift gegen die Realität habe ich gestern eine Rezension zu Pan's Labyrinth, der ja nun auch schon ein bißchen länger her ist, gefunden. Das Review ist nicht nur relativ lang, sondern setzt sich auch intensiv mit Fantasy im Allgemeinen und Guillermo del Toros Werk der letzten Jahren (als Referenzen zur Bewertung von Pan's Labyrinth werden noch Hellboy und The Devil's Backbone genannt) im Besonderen auseinander. Der Artikel von Jakob Schmidt ist nicht nur extrem gelungen, sondern beschämt mein intellektuelles Niveau auch immens.

Der einzige Kritikpunkt meinerseits wäre, daß die Hierarchiesierung von Fantasy Tolkien absolut setzt und in seiner Nachfolge High Fantasy als Gegenstück zur Pulp Fantasy positioniert und damit Tolkien als einzigen Bezugspunkt eines ganzes Genres setzt. Es gibt da draußen vermutlich schon noch ein bißchen mehr als give me Tolkien or give me death.

Dienstag, Juli 24, 2007

Touch and Go-Jubiläum xy

Der dieswöchige Teil des ein- oder zweimal erwähnten letztjährigen T&G-Rec-Jubiläums featured einen meiner absoluten alltimefaves, der mein mittlerweile fast völlig geschrottetes Lieblings-T-Shirt ziert und einen erheblichen Teil meiner Plattensammlung ausmacht, nämlich Girls against Boys.

Video gibt's hier.

Und hier noch ein Bild von mir, wo man das T-Shrt leider nur erahnen kann.


Familie Pechsaftha wird Dick in Frisco

Der sporadische graf zahl-Newsletter verlautbarte letzte Woche neben der Ankündigung eines neuen grafzahl-Albums kurz und knapp, daß am 17.08.2007 das neue Album von Pechsaftha called Dick in Frisco erscheinen wird. Yes!

Familie Pechsaftha sind neben Herrn Büsser die Herren Pech, Kircher, Gelling und Schneider, die entweder bei EA 80, grafzahl oder Klotzs spielen. Das erste Album Don Quichote vs Pete Townsend war ein Monolith an der Grenze von Postpunk, Experiment, Spoken Word. Die Texte befassten sich mal zynisch-ätzend, mal lakonisch, mal ernst mit den "Kreativen", die sich in konstanter Selbstausbeutung bis zum Nevrenzusammenbruch buckeln ("Postrock war morgen"), Identität ("Drunk with Guns") und sozialer Mobilität und der resultierenden Isolation ("Trans Siegerland Express").

Ist also Vorfreudezeit, auch ohne Countdown.

Nullsummenspiel

Davon, daß neben der Zumutung reine Sprache einen noch andere tagtäglich bedrängen, weiß Schorsch Kamerun nicht nur ein Lied zu singen, sondern auch ein Hörspiel zu schreiben. Nämlich "Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt". Es geht um Prekariat, Unsicherheit, Neurosen, den großen und nicht so großen Wahnsinn, die eigene Verästelung mit dem was man gemeinhin Gesellschaft oder System nennt usw. Der einen oder dem anderen werden einige Passagen sicherlich von der letzten und ganz hervorragenden Goldenen Zitronen-LP Lenin bekannt vorkommen, wie etwa "Mila" oder "Das sag ich dir nicht".

Hier geht's zum Download.

Sonntag, Juli 22, 2007

Appetizer

Oder um es noch plumper zu sagen, das ist ist einfach Werbung für das Debutalbum von Marnie Stern In Advance of the Broken Arm. Etwas noisiger und rauer als auf Platte, wem das allerdings gefällt kann bei der Platte, die es hier bzw. hier gibt, bedenkenlos zuschlagen.

Marnie Stern spielt hier zusammen mit Zach Hill von Hella den Song "Logical Volume". Also viel Spaß!


Montag, Juli 16, 2007

Videorückblick aufs T&G Records-Jubiläum - Update

In den letzten Wochen sind neben den bereits erwähnten Video (Big Black und Scratch Acid) noch ein paar lohnenswerte dazugekommen, nämlich die von mir vor längerem schon mal gewürdigten Killdozer, CocoRosie, Shellac und das Soloprojekt des Shellac-Drummers Tood Trainer Brick Layer Cake.

Denglish, Denglish everywhere

Scheint, daß der 1. Internationale Day des Denglish immer noch nachhallt. SpOn hat jetzt mit einem Quiz nachgelegt. Dabei geht es darum die von der "Aktion lebendiges Deutsch" gewählten Ersatzbegriffe für Anglizismen zu finden. Meistens sind die nicht gewählten Alternativvorschläge selbstredend lustiger, z.B. Knallsack statt Prallkissen für Airbag oder Hau-ab-Revier statt Meidezone für No-Go-Area. Dann gibt's natürlich auch noch einen Thread im Forum zu dem Thema, aber der ist 64 Seiten lang (Stand: 09:05) und der letzte Post auf Seite eins beginnt mit dem Satz, der natürlich kommen muss und der nicht mal im Ansatz ein Argument ist: "Sehr oft zeugt die Verwendung von englischsprachigen Begriffen von einem großen sprachlichen Mangel beim Sprecher." Da hatte ich dann auf Seite zwei keine Lust mehr. Ein trotziges "selber!" muss natürlich trotzdem noch sein.

Donnerstag, Juli 12, 2007

Sachen gibt's

Die Sache mit dem Schnurrbartträger des Monats hat sich ja irgendwie tot gelaufen und der Arsch der Woche ist auch nicht gerade zum Dauerbrenner geworden trotzdem gibt es selbstredend nach wie vor Grund zum Motzen, also los geht's! Wie Panne sind eigentlich die jungen Menschen heutzutage?! dachte ich heute Nachmittag als ich den jungen Mann mit dem vermutlich dämlichsten Tattoo aller Zeiten sah, hatte er sich doch in seinem juvenilen Elan auf seinen rechten Unterarm genauer zwischen Ellenbogen und Handgelenk B ö h s e eintätowieren lassen und auf dem linken Arm gleiche Stelle usw. O n k e l z. Das ganze in der obligatorischen Runenschrift. Die Buchstaben schön untereinenader, so daß man sie während er voller Esprit durch die Alleen und Straßen dieser kleinen Metropole schlenderte spitzenmäßig lesen konnte. Was man jetzt politisch oder ästhetisch von besagter Band hält, ist eh klar, also dahin gestellt, aber ein tumberes Tattoo kann ich mir nicht vorstellen. Jeder Anker, jedes Herz mit Mutti oder Uschi drin ist weniger arm und ästhetisch gehaltvoller. Na dann gute Reise und viel Spaß mit dem Ding in 40 Jahren, wenn die Buchstaben zu einem verquasten B s e O e l verkommen sind.

Mittwoch, Juli 04, 2007

Celebrate good times, come on!

Völlig überraschend ist heute der 1. Internationale Day des Denglish. Festtage werden gewöhnlich mit besonderem begangen, so auch hier. Wobei das Besondere in diesem Falle bedeutet back to the roots zu gehen, also zurück zum Schnurrbart. Und zu jemandem der ihn offensiv promotet, nämlich Adam Morrison.

Adam who? werden sich die nicht so NBA-geschulten Leser fragen. Adam Morrison. Er spielt Small Forward bei den Charlotte Bobcats. Von seinen Fähigkeiten kann man sich anhand untenstehender Graphik ein Bild machen, was ihn jedoch für Schnurbärte sind bäh attraktiv macht ist sein offenenes Bekenntnis zum Schnurrbart. Über das Verhältnis zu seinem Stash ließ er in einem Werbespot für EA Sports NBA Live 2007 folgendes verlauten:
"My mustache speaks to me … it says, 'Together, we will return the NBA to the glory of its mustache days. Pistol Pete, Kurt Rambis and Clyde Frazier.' And in the offseason, my mustache and I will drive around in a muscle car solving mysteries. Times will be good. My mustache is very wise."
Neben Slam Dunks, No-look-Pässen und Crossoverdribblings bzw. Knallversenkern, Nichthinschaupässen und Kreuzüberballaufdobbsen beherrscht Adam Morrison die feine Kunst der Selbstironie, etwas das den Rittern der deutschen Kokosnuss so fremd ist wie Adam Morrison ein Kurzhaarschnitt. Sei es wie es sei, celebrate the 1. Internationalen Day des Denglish.



btw, wie dankbar man für die Einführung englischer Begriffe in den deutschen Sprachgebrauch sein kann, zeigen auch die Umbenennungen verschiedener Sportarten des Schulunterrichts. Was in der Grundschule noch gruselig altbacken klang bekam am Gymnasium doch richtig pepp, wie besipsielsweis Korbball zu Basketball, Brennball zu Baseball und nicht zuletzt Ball über die Schnur zu Volleyball.

Montag, Juni 25, 2007

BotB07 - Nachberichterstattung

Der BotB07 ist nun auch seit zehn Tagen vorbei und ich muß sagen, daß meine Erwartungen voll und ganz erfüllt wurden! Hab den verdienten sechsten und letzten Platz erreicht. Daß ich mit der mir selbst gestellten Aufgabe vermutlich nichts würde reißen können, war vorher klar. Auch ich weiß die dürftige Resonanz auf meine üblichen Posts richtig zu werten.

Mein selbst gestecktes Ziel habe ich immerhin erreicht, nämlich jeden Tag einen Post mit der Länge von zehn Zeilen (wohlgemerkt im Bloggereditor und nicht als Post!*) zu veröffentlichen und so den Haufen an neuen und noch nicht gereviewten Platten, CDs, DVDs auf ein Minimum zu reduzieren.

Bleibt als Fazit, daß ich zwar den BotB07 verloren habe, aber immerhin den Battle gegen mich selbst gewinnen konnte.

Für die, die es interessiert, geht es hier zum amtlichen Endergebnis.


*der tatsächliche Umfang eines Posts ist im Editor nur schwer einzuschätzen bzw zu kontrollieren, deshalb diese der einfacheren Handhabung geschuldete Vorgehensweise

Freitag, Juni 15, 2007

Review in zehn Zeilen XIV: We Jam Econo - The Story Of The Minutemen

We Jam Econo erzählt die Geschichte der us-amerikanischen Punkband The Minuetemen. Ausgehend vom ersten Treffen D. Boons und Mike Watts entfaltet die Doku bis zum Unfalltod D. Boons nicht nur die Story einer der wichtigsten Punkbands, sondern auch die soziale Geschichte einer Bewegung. Der Film handelt v.a. vom Aufwachsen, aber eben auch vom Punksein ohne Dosenbier. Mit "punk rock changed our lives" lieferten die Minutemen nicht nur eine der ganz großen catch phrases des Punk, sondern auch die Blaupause für die Indie-, Noise- und Hardcore-Bands der 1980er Jahre. Ihre offen politischen Texte, die Slogans großräumig mieden, und der musikalisch offene Ansatz, den Drumwizard George Hurley, Mike Watt und D. Boon pflegten, machten die Minutemen zum Paradebeispiel des Thinking (Wo)Man's Punk. Fazit: Ergreifend und unprätentiös!

Donnerstag, Juni 14, 2007

Review in zehn Zeilen XIII: Skull Defekts: SKKULL

Skull Defekts ist die Band um Henrik Rylander, an den sich die eine oder der andere sicher noch von einem Buzzerpost her erinnern wird. Skull Defekts ist eines jener musikalischen Projekte, die mir damals noch völlig unbekannt waren, was sich aber aufgrund einer Split mit Wolf Eyes schnell änderte. Die Skull Defekts spielen nach eigener Aussage "Primal Avant Rock For Your Head & Feet & In Between." Auf SKKULL verwirren sie den Hörer jedoch mit einem rein elektronischen Ansatz, der mehr von Noise und Drone geprägt ist als von Rock, geschweige denn irgendwas außer weglaufen mit den Füßen zu tun haben könnte. Wer jedoch bleibt wird mit einem Mix aus Monolith und Minimalismus belohnt, der munter vor sich hin dröhnt. Und für den weniger geneigten Hörer nach knapp 30 Minuten auch wieder vorbei ist. Ich mag die rockigeren Sachen lieber, aber für die finsteren Tage ist diese Platte, neben Nadja, durchaus zu empfehlen.

Skull Defekts bei MySpace

Mittwoch, Juni 13, 2007

Review in zehn Zeilen XII: Growing: Vision Swim

Troubleman Unlimited scheint nach einigen Labelwechseln so was wie der Heimathafen von Growing zu werden. Vielleicht auch weil sie dort wesentlich mehr aus dem Labelroster herausfallen als bei Kranky, das sich großteils expermintellen Rock- und Drone-Bands verschrieben hat. Bei Troubleman und ihrem Faible für NoWave und Noisebands (Wolf Eyes sind dort gern gesehene Gäste) stehen Growing und ihre mäandernden, leiernden und wabernden allein auf weitem Feld. Sie sind nicht eine unter vielen Bands, aber eben auch keine Exoten, da sie dann und wann dem Noise nicht ganz abgeneigt sind. Mit Vision Swim wenden sich Growing ein bißchen vom doch arg verschlossenen und schroffen Sound der letzten Alben ab und finden etwas das sich so bisher nur angedeutet hat, nämlich die Melodie. Bisher zwar nicht unbedingt eine Unbekannte im Growingschen Sound, aber in der Eindeutigkeit doch neu. Vermutlich das Album des Jahres!

Dienstag, Juni 12, 2007

Review in zehn Zeilen XI: Boredoms: Super Roots 9

Der Flummihardcore der Anfangstage (Onanie Bombs meet the Sex Pistols, Soul Discharge, Chocolate Synthesizer, Pop Tatari) ist von den Boredoms (gerne auch live als v∞redoms) mit den späteren Alben (Vision Creation Newsun, Super æ) in Richtung Progrock und Psychedelic erweitert bzw. verschoben worden. Diese Entwicklung mündete in dem Zweitrackmonster Seadrum/House of Sun, das von sich wiederholenden Drumpatterns geprägt war. Diese "neuen" Boredoms transformieren den früheren Wahnsinns nicht in neue Formen, aber als Psychedelic Freakout funktioniert das hervorragend. Nun also der neunte Teil der Super Roots-Serie. Eigentlich als Spielwiese für das angelegt, was im sonstigen Boredoms-Kosmos nicht so richtig passen wollte (DJing, Drones, HipHop), nun aber eine auf die Spitze getriebene Version des jüngsten Boredomsimprint, also ein langer psychedelisch wabernder Song. Gefällt!

Montag, Juni 11, 2007

Review in zehn Zeilen X: Mouthus: Follow this House

Mouthus' Follow This House wird vom Label als Begleiterin zum 2005er Album The Long Salt bezeichnet. In der Tat klingen beide ähnlicher als jede andere zwei Veröffentlichungen von Mouthus. Und das heißt bei einer Band, die genüßlich an einem Konzept feilt und über so einen enormen Output (von den unzähligen Nebenprojekten ganz zu schweigen!) verfügt, ja schon mal was. Sie versuchen mit den Mitteln Psychedelic Rock, Industrial und Drone möglichst laut zu sein. Das klappt ganz hervorragend. Lediglich mit Schlagzeug und Gitarre (sowie gelegentlichem Stimmeinsatz) produzieren sie dröhnende, zwischen Feedback und Riff schlingernde Soundscapes. Die Frage, ob man hier vornehmlich Jams hört oder ob das schon/noch komponiert ist, stellt sich bei der Wucht und Dringlichkeit mit der vorgegangen wird nicht. Neben dem selbstbetitelten Debut, Sister Vibration und The Long Salt das herausragende Album der Mouthus-Diskographie!

Mouthus Homepage von Ecstatic Peace

Sonntag, Juni 10, 2007

Review in zehn Zeilen IX: The Locust: New Erections

Ist New Erections schon ein Album oder doch noch eine EP? Die Frage belegt es bereits es bleibt fast alles beim Alten bei The Locust. Ein weiteres Album mit knapp 25 Minuten Spielzeit. Das war es dann aber auch mit Gemeinsamkeiten mit Plague Soundscapes. 23 Titel damals stehen "nur" 11 Titeln jetzt gegenüber. Man ahnt es bereits das Tempo wurde etwas gedrosselt, dafür wurde Keyboardsounds und, ähm, "Klangteppichen" mehr Raum eingeträumt. Insofern konsequent weiterentwickelt aus der letzten auf Ipecac erschienen EP Safety Second, Body Last. Die Verschiebungen im Locustschen Klangkosmos sind zwar marginal aber nachhaltig. Die Eckpfeiler heißen immer noch Grindcore, Hardcore Punk und Electronic, aber die Gewichtung hat sich weg vom Grindcore hin zu Hardcore Punk und Electronic verschoben. Zwar gut, aber nicht mehr so zwingend und Geschmacksgrenzen erschütternd wie vor einigen Jahren.

edit 16:20: The Locust bei MySpace

Samstag, Juni 09, 2007

Spitzensongtitel IX

...gebührt Pretty Girls Make Graves mit "If You Hate You're Friends You're Not Alone" vom Album Good Health. Die meisten werden den Song kennen. Warum kommt der erst jetzt damit an? Ganz einfach: Pretty Girls Make Graves spielen heute ihr letztes Konzert ever. Findet in Seattle statt und dann tschö. Da ich die letzte Platte im Vergleich zu anderen Leute (klicken Sie hier) nicht sooo gut fand, weint bei mir nur ein Auge. Schade ist es so oder so.

Review in zehn Zeilen VIII: CocoRosie: The Adventures of Ghosthorse and Stillborn

CocoRosie sind die beiden Schwestern Bianca und Sierra Cassidy. The Adventures of Ghosthorse and Stillborn ist ihr drittes Album. Auf ihrem Debut La Maison de Mon Rêve setzten sie nicht nur für die aufstrebende New Weird America- bzw. Free Folk-Szene neue Maßstäbe, sondern auch für Indierock, Indietronic und Electro im Allgemeinen. Ihr Ansatz verbindet dem HipHop entlehnte Beats mit sphärischem Gesang, der von Gitaarenspuren ebenso umspielt wird wie von einer Mannigfaltigkeit an auf Spielzeugen erzeugten Geräuschen. Daß ihre Musik minimalistisch klingt und trotzdem das Zeug zum ganz großen Hit hat, ist nicht nur ihr größtes Geheimnis, sondern auch eine ihrer großen Stärken. Auf dem zweiten Album Noah's Ark hielt dann ein hermetischerer Gitarrensound Einzug, der weg vom Hit hin zum Track deutete. Mit dem jetzt erschienen Album versuchen sie eine Symbiose beider Ansätze und das mit Erfolg! Gefällt besser als der Vorgänger.


edit10.04.07: CocoRosie bei MySpace

Freitag, Juni 08, 2007

Review in zehn Zeilen VII: The Notwist: On/Off The Record

Begleitend zur letzten Notwist-Platte Neon Golden drehte Regisseur Jörg Adolph die Dokumentation On/Off the Record. Adolph dokumentiert dabei weniger das Schreiben und Einspielen der Songs als vielmehr das Feilen an Kleinteilen der Songs, geschäftliche Entscheidungen und Promokram. Zeigt also deutlich das Arbeiten einer Band. Ohne Proberaumromantik, ohne Pathos, ohne falsche Nähe. Mit einem Gestus der von Authentizität nichts wissen will, sondern Künstler beim Ringen mit ihrer Kunst zeigt. Was natürlich ungezwungen, spontan, eben authentisch erscheint ist die Folge von Entscheidungen. Adolph ist eine Doku gelungen, die Neon Golden in nichts nachsteht, fragil, groß, manchmal unsicher tastend, manchmal energisch nach vorne preschend, im Collagenhaften, Fragmentierten immer souverän und auf den Punkt. Fantastisch, desillusionierend, aber gerade deswegen ganz, ganz groß!