Mittwoch, Mai 02, 2007

Alles neu macht...

OK, bevor Ihr gleich schon am Anfang wegen Phrasendrescherei kotzt, hör ich hier einfach mal auf. Nach einem weiteren nicht gerade an Ereignissen armen Wochenende in Hamburg und einem Kurztrip nach Bonn, über die ich mich hier aber nicht weiter auslassen werde (ihr kennt das), mal ein kurzes Update aus dem Seelenleben eines Part-Time-Bloggers. Kurz und gut, es gibt eine neue Frau in meinem Leben! Sie heißt Nadja. Die wenigsten von Euch werden sie kennen. btw, Super-K bleibt natürlich meine speziell favorisierte Rugby-Dame! Nicht, daß es hier gleich Tränen gibt...

Nadja ist auch keine Person im eigentlichen Sinne oder nicht mehr nur eine Person, sondern Nadja ist zwei Leute, nämlich Aidan Baker und Leah Buckareff. Früher mal nur Aidan Baker, aber um Nadja auch live präsentieren zu können, nun also zwei. Also gut, Ihr wisst es ja eh schon, Nadja ist eine Band. Sie hat mich aber mit einer solchen Wucht erwischt, als wäre es eine neue Liebe. Ist ja auch Frühling. Nadja ist eben auch wie die erwachende Natur: langsam, düster, dröhnend, mit spärlichen, gefauchten/-keiften/-growlten Vocals. Also genau das richtige, wenn man vor lauter Sonnenstrahlen lieber den ganzen Tag nicht die Rollenläden hochzieht und sich zur schönsten Café- bzw. Park-Zeit lieber nochmal die Bettdecke über den Kopf zieht oder am besten eh erst aufsteht, wenn alle anderen die Parks und Biergärten Richtung Bett verlassen. Eben Frühlingsmusik! Man hört ungelenke Beschreibungen wie Shoegazer-Doom oder Ambient-Postrock-Doom um die Ecke kriechen. wtf, richtig ist das schon irgendwie alles. Denn Nadjas Tracks pendeln zwischen ganz leise und ganz laut, eben zwischen Ein-Ton-Ambient (bei gefühlten 3 bpm) und 10000-Tönen-Doom-Metal (gefühlte 5 bpm). Das Tempo ist also eher gering, aber die Zeiten wo Tempo gleich Intensität war sind ja zum Glück schon was länger vorbei (i.e. Minor Threats Auflösung 1983). Die Lieder sind wie ich sie mag lang, länger, am aller längsten. Bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube, daß die auf Archive erschienene Ein-Song-Live-CD Thaumogenesis sogar noch Sleeps Dopesmoker um ne knappe Minute schlägt. Also ein Song konsequent über die Einstundengrenze gekloppt. Sehr gut das.

Für den Einstieg empfiehlt sich Thaumogenesis jetzt nicht wirklich, ist halt eher die Kür, aber sehr gute Einstiegswerke sind das Album Truth Becomes Death und das wiederveröffentlichte Album Touched (beide auf Alien8 Recordings, und entsprechend unkompliziert in Europa zu bekommen - z.B. bei Flight13).

Bei Archive klingelt doch was bei den wenigen, aber immer bestens informierten buzzer-online-LeserInnen. Genau, Gaping Maw, LSD March etc., bei jenem Label erschien auch vor kurzem eine Live-Split-2x3''CD von Death Unit und Prurient mit dem Titel Terminal Cases. Prurient kann man halt irgendwie vernachlässigen, klar die Mischung aus Drone und Noise ist nicht völlig doof. wenn ich so was will, höre ich halt Wolf Eyes. Death Unit hingegen können da schon einiges mehr. Die Band um Carlos Giffoni, No Fun Fest-Gründer und Noise-Hans-Dampf-in-allen-Gassen, hat diese Band aus Sunburned Hand of the Man-, Cold Bleak Heat-, Mouthus- und Hair Police-Musikern geformt. Die Band trifft sich wohl immer erst kurz vor dem Auftritt und improvisiert dann halt die ihr zugestandene Spielzeit über bzw. trifft sich für einen Tag im Studio und spielt einen Haufen Zeugs ein, aus dem dann am Ende ein Album entsteht. (die Beschreibung der Arbeitsweise kann man hier in einem Interview mit Brian Sullivan von Mouthus nachlesen) Death Unit machen auf ihrem Teil des Albums also das was sie immer machen, mit zwei Schlagzeugern, einem Gitarristen und einem Mann an den Electronics an der Grenze von Free Jazz, Noise, Drone, Electro und Rock herumzuwurschteln, und das klingt super. Übrigens auch auf den Studioalben Only Death is Certain und Infinite Death.

So viel erst mal aus dem beschädigten Leben called Popmusik. Demnächst geht's dann hier martialisch kämpfend weiter oder eben doch ganz anders...

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