Mittwoch, März 28, 2007

Wenn einer eine Reise tut...

... dann kann er was erzählen? Von wegen! Hier gibt's keinen Reisebericht meines Ausflugs an die Waterkant. Kein Geschwafel über szenige Kneipen. Kein Lobpreis der heißesten Clubs. Keine Aussagen welches Bier es zu trinken gab. Nicht mal Auslassungen zu gesichteten Bärten.

Das einzige, was irgendwann folgen wird, sind Plattenreviews meiner neuesten Neuerwerbungen, aber ich verrate natürlich nicht, welche das sind.

Oder in kurz: ich bin wieder zurück.

Donnerstag, März 15, 2007

Countdown galore

Kann bzw sollte man zwei Countdowns gleichzeitig bei einem Blog laufen haben? Logan, Digger!



Denn am 5. Juni 2007 kommt endlich das neue Shellac-Album Excellent Italian Greyhound raus.

Mittwoch, März 14, 2007

Spitzensongtitel VIII

Eigentlich ist es nicht einer, sondern mehrere. Der Titel der hier zuvorderst gewürdigt werden soll ist von Mutter "Alt und schwul" aus dem Album Ich schäme mich Gedanken zu haben, die andere Menschen in ihrer Würde verletzen. Btw, vermutlich der heißeste Anwärter auf den Titel Bester Albumtitel Ever. Der Song ist auch in einer noch lärmigeren (Live)Version auf Das ganze Spektrum des Nichts enthalten. Der Text ist - wie die Musik - einfach und brachial. Kurz und knapp bringt er Humanismus auf den Punkt. Auch wenn verklebte Bettlaken, Wasser in den Beinen und Krampfadern nun wahrlich weder schön noch Teil des Standardrepertoires von Pop- oder Rockmusik sind.

Zu den von Mutter fast schon in Reihe produzierten Spitzensongtiteln gehört ebenso "Wer ist das Mädchen?", das auch mein Einstieg in das Mutteruniversum war, damals auf einem Wohlstand betitelten Sampler, der deutsche und japanische Noise(Rock)-Bands zusammen brachten, u.a. auch Trickbeat. Der Song ist übrigens eigentlich vom folkigen, (halb)akustischen Album Hauptsache Musik. Auf dem Wohlstand-Sampler ist er jedoch in einer zerrenden, mahlenden, orgiastischen Version, die an Melvins, Flipper und Jesus Lizard gemahnt. Im Text geht es um das Nasenbluten und die Verletzungen des "Mädchens neben Dir" und warum sie nicht geht und wer sie denn eben sei. Auch hier gilt wieder nicht schön, aber eben ehrlich, emphatisch und zutiefst humanistisch.

Sehr schön natürlich auch "Ein offenes Geheimnis für das sich niemand mehr schämt" von Hauptsache Musik. Muss jetzt ohne Kommentar auskommen, aber wollte ich Euch nicht vorenthalten. Text gibt's hier.

Links:

Montag, März 12, 2007

Veränderungenpopänderungen

Selbst ein Monolith der Beharrlichkeit wie Schnurbärte sind bäh muss sich manchmal gewissen Veränderungen unterwerfen und sei es in Nuancen.

Also, es gibt einen neuen Countdown! Nämlich den bis zum 22. Mai, wenn - wie erwähnt - Shellac in Eindhoven spielen. Dieser ist v.a. dem großen Erfolg des letzten Countdowns geschuldet, wir erinnern uns.

Dann gibt es eine neue Linkrubrik "Fußball", die die lesenwerteren Blogs und Sites zum Thema Fußball sammelt und genau deswegen fehlt der Taz-Blog "Volk ohne Raumdeckung", da der Autor dem weltmeisterlichen "Deutschland Hurra und harmlos"-Taumel dann doch zu sehr erlegen ist.

Ferner gibt es einen weiteren RSS-Feed. Nämlich den vom Indirekten Freistoss.

Sonntag, März 11, 2007

"Neues" aus dem Web2.0

Bei intro.de gibt es seit einiger Zeit nicht nur einen Blog, sondern auch die Kolumne "Web2.0 und so...". In ihr stellt Autor Moritz Sauer Neues, Irres, Banales und Normales aus den Weiten des Mitmachwebs vor. In der jüngsten Auflage geht es um das von mir äußerst geschätzte social-networking-Portal MySpace. In der "Planet MySpace" betitelten Kolumne kriegt der Gigant unter den Befreundungsportalen sein Fett weg und zwar weil es den Ansprüchen zeitgemäßen Webdesigns nicht entspreche, hui.
"Dachte jeder Web-Geek, wir hätten das Mittelalter des Internets mit bösen Tabellen-Layouts überwunden, dem grinst MySpace frech ins Gesicht: "Pech gehabt!"."
Und weiter :
"Statt benutzerfreundlichen Webseiten den Vortritt zu lassen, dreht das MySpace-Monster sinnvolle Standards genüsslich durch den Reisswolf und spuckt uns ein designtechnisches Horrorszenario vor die Füße."
Da werden gegen den Chefapologeten der totalen Verdummung aber mal ganz harte Geschütze aufgefahren. Anschließend wird noch mal eben der Kapitalismus gegeißelt. Denn hinter den angeblichen Verschönerungstools die man per Google-Suche finde, verstecke sich schließlich eine Seite durch die man an "einen geschickt eingebauten Google-Adsense-Werbeblock" gelange, denn "für nichts anderes wurden diese Seiten angelegt." Das nenne ich mal nicht nur verkürzte, sondern auch naive Kapitalismuskritik. Nur logisch, daß der "Datenkrake Google" nicht unerwähnt bleiben darf. Wo man es sich schon mal so schön bequem gemacht hat in der Web-von-unten-Position.

Unerwähnt will nämlich nicht gelassen werden, daß es - und diese Infromation ist bestimmt für die eine oder den anderen Schnurbärte-sind-bäh-Leser/in nicht gänzlich uninteressant - auch ein sehr gelungenes Pimp-my-MySpace-Tool gibt, nämlich dieses hier.

Abschließend skizziert Herr Sauer dann noch eine mögliche Zukunft von MySpace als Musikverkaufsplattform ohne die klassischen Umwege Label, Vertrieb und Plattenladen. Allerdings nicht ohne den Seitenhieb, daß Murdoch dann bald Monopolist sei. Ach, so ein personifizierter Antikapitalismus ist doch immer wieder fein.

Natürlich ist das alles nicht ganz unrichtig, aber es ist eben nicht nur aus der Sicht des quietschebunten Mitmachwebs nur die halbe Wahrheit. Denn ästhetisch ist MySpace vielleicht nicht state of the art, genauswoenig wie btw Blogger, aber MySpace ist eben nicht nur vom Standpunkt des Webdesigns her die größte Zumutung seit Big Brother oder dem Kindergarten, der Grundschule und allem was danach kommt, sondern es ist v.a. aus kapialistischer Sicht konsequent, denn mit Marx wissen wird, daß alles Kapital zum Monopol bzw zur Monopolisierung strebt. Also ist das Monopol kein Gegensatz zum Kapitalismus, sondern logische Konsequenz.

Oder um es mit Adorno zu Ende zu bringen:
"Die ästhetische Barbarei heute vollendet, was den geistigen Gebilden droht, seitdem man sie als Kultur zusammen gebracht und neutralisiert hat." (Adorno/Horkheimer, 2000: Dialektik der Aufklärung, S. 139)
Nämlich die Halbbildung. Jenes vor und von den Umständen dumme Alles-Wissen, das nie schweigt, dem wir aber alle immer und immer wieder anheim fallen.


eine schöne Gelegenheit noch mal dieses bereits von Julius gepostete Bild zu bringen

Daß es auch deutlich weniger radikale Positionen gibt um MySpace scheiße zu finden sollte klar sein, trotzdem werde ich hier mal einige kurz umreißen. Da ist zum ersten das Problem des Datenschutzes. Dieser wird dank MySpace und seinem Bruder im Geiste YouTube im Moment im Selbstdarstellungsweb mehr als klein geschrieben, obwohl oder weil es so leicht wäre einigermaßen anonym durch die Weiten des virtuellen Weltalls zu rasen. Daß die gesammelten Daten nicht nur für Werbezwecke interessant sind, versteht sich in einer vor Angst vor dem Terror paranoiden Welt von alleine. Aber auch aus computersicherheitsrelevanter Sicht ist MySpace ein rechtes Furunkel am Arsch des fröhlichen 2.0Webbers, da es als Virenschleuder verschrieen ist, wie es in der realen Welt wohl nur der Karneval ist, wenn man sich mal die Erkältungs- und Grippegeschwächten der letzten Wochen anschaut.

btw, es gäbe fast einen Grund doch einen MySpace-Account zu haben, denn dann könnte ich "Freund" von den tollen Hrubesch Youth werden und das hier.

Montag, März 05, 2007

Yeah, Baby, Yeah

Diese kleine aber feine Meldung ließ mein Herzelein nach den eher nicht so erfreulichen Mitteilungen aus der Welt der Popkultur dann doch heftig vibrieren: Shellac kommen nach Europa! Sie spielen zwar nicht ein Konzert in Deutschland, aber dafür am 22. Mai im Eindhovener Effenaar. Allen Elfen, Feen, Göttinnen und Gollums dieser Welt sei dank!

Also, Karten werden diese Woche noch besorgt. Wer mitkommen mag schreibe an die bekannten Adressen. Eine Karte kostet 15€ und ist damit deutlich preiswerter als dieser kleine Spaß.