Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht
Bart des Tages: Henryk M. Broder
Auf Spiegel-Online, dem Internetportal für den intellektuellen Niedriglohnsektor, lesen wir heute morgen folgende Zeilen von einem preisgekrönten Polemiker, der sich todesmutig, politisch unkorrekt und deshalb mit gähnend langweiliger Häme einer ARD-Reportage über eine staatlich geprüfte Fürsorgefamilie widmet (die natürlich selber schuld, weil faul ist):
"Draußen vor der Tür wartet nicht nur das Sozialamt mit einer Fülle von hilfsbereiten Mitarbeitern, da ist auch eine Gesellschaft, in der die Idee von "Verantwortung" durch Begriffe wie "Maßnahmen" und "Fürsorge" ersetzt wurde. Eine Gesellschaft, in der die Vorstellung, dass Wohlstand etwas mit Arbeit und Leistung zu tun hat, als reaktionär und "sozial unverträglich" gilt."
"Wohlstand hat etwas mit Arbeit und Leistung zu tun!" - Singen alle Fleischereifachverkäuferinnen, während sie ihre Wochenendvillen im Tessin fegen. Mensch, Broder: Sagen Sie so was nicht unserer Nachbarin! Die Gute kriegt 5,11€ die Stunde für´s quatschen, fegen und Haare legen - während Sie derweil gemütlich bei einer Tasse Tee auf Surensuche im Koran blättern. Käme sie zum lesen, würde sie Ihnen glatt eine Westerwelle drehen. Und erst ihr Mann, der im Autofabriklager Gabelstapler fährt! Der einen scharfen Chef hat, der aufpasst, dass die Gewerkschaft nicht in den Betrieb kommt. Der arme Kerl kann sich nicht mal einen Bart leisten. Und würde ihnen, hätte er Muße in der Mittagspause, wohl glatt eine Europalette in den Auspuff stecken - und zwar quer!
Wird er aber nicht. Und deshalb geht wenigstens der Vollbart des Tages an: blöd, blöder, Broder.
6 Kommentare:
besser: ...wochenendvillen im tessin fegen LASSEN...
wobei der einwurf erlaubt sein muss, dass auch die deutsche linke ihren marx liebt, trotz manchen mistes, den der herr geschrieben hat, das deutsche volk seinen kohl, der deutsche humor seinen wigald boning und seinen dick bach... aber da verheddere ich mich wohl etwas... was ich sagen wollte: man kann ja einerseits bodentiefe scheiße reden und andererseits doch recht haben...
...weil: wo die welt scheiße ist, redet wer die welt beschreibt, scheiße.
Der Fetisch Arbeit (goil) scheint alle anderen verdrängt zu haben. Ja mag denn niemand mehr Lack und Leder?
Wie sagte kürzlich eine allseits beliebte Politikerin aus dem schönen Berlin (Name wird aus Datenschutzgründen verschwiegen): "Wenn sie keine Rente erwarten können, dann sehen sie ihre Immobilien als Altersvorsorge. Wenn sie ihr Haus verkaufen, dann haben sie ja wieder Geld."
Ja genau. Zum Beispiel die Wochenendvilla in Tessin verkaufen. Eine so lange Autofahrt ist im Alter ja auch etwas beschwerlich. Und den Privathubschrauber wird man ja vermutlich auch leider verkaufen müssen.
Ich darf ab morgen früh wieder me3inem Fetisch frönen!
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