Montag, August 27, 2007

Laaaaaaaaaaangweilig

Wenn ich die Berichterstattung über den "neuen" FC Bayern München verfolge, meldet sich sofort der Homer Simpson in mir. Der Wille den Bayern Spielkultur, Raffinesse, überlegne Technik, attraktiven Tempofußball etc. zu attestieren nervte eben schon vor dem ersten Spieltag. Allein die Verpflichtung von Toni, Klose, Ribery, um mal nur die prominentesten zu nennen, bescherte dem FC Bayern viel Anerkennung, Sympathie und eben auch Rampenlicht. Alle Verpflichtungen zeugen jetzt aber weder von ausgefuchstem Scouting, noch von wahnsinnigem Risikobewußtsein, sondern ist schlicht und ergreifend eine absolut konservative Einkaufspolitik, die diesmal zwar nicht vornehmlich dazu dient der Bundesliagkonkurrenz das Wasser abzugraben, da sich (qualitativ zumindest) vornehmlich international bedient wurde. Neben Toren und Respekt oder besser Ehrfurcht haben die Bayern v.a. überschwengliche Reviews ob der eingekauften Klasse (namentlich Ribery) erworben. Es wäre jetzt schon (nach dem 3. Spieltag) eine echte Überraschung wenn Franck Ribery NICHT Spieler der Saison 07/08 würde. Womit wir auch genau beim Punkt wären: die Journalisten sind sich in ihren nur noch übertrieben zu nennenden Lobhudeleien auf Herrn R.s Künste bis zur Ununterscheidbarkeit einig, daß man es fast ironisch nennen müsste, wenn denn in Deutschland Ironie und Fußball irgendwelche Überschneidungspunkte hätten. (vgl. Presseschauen des indirekten Freistoss zum 1., 2. und 3. Spieltag)

Wie sehr Fußballjournalismus hierzulande ein Sicherheitsgeschäft ist, lässt sich an der vermutlich seit Tagen in den Schubladen der Redaktion des Kicker vorbereiteten Überschrift anlässlich des 1:0-Sieges des HSV ablesen, dort hieß es nach dem Wechseltheater unter der Woche vorher und dem im Sonntagsspiel gegen Bayer Leverkusen spielentscheidendem Elfmeter völlig überraschend: Ausgerechnet van der Vaart! Oh, boy...

Das Jubelarien für den Spieler der Saison können also schon mal geschrieben werden, ebenso die Fazits zur Saison 2007/08. Oder anders: jetzt schon eine Saison zum Abgewöhnen!

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