Samstag, Februar 03, 2007

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Über die Bedeutung des Bartes und seiner negativen Konnotationen, besonders natürlich des Schnurrbartes, wurde hier ja schon häufiger schwadroniert. Ein Aspekt, der bisher völlig außen vor gelassen wurde, ist das Vorkommen des Bartes im Allgemeinen und des Schnauzers im Besonderen in der Literatur, ununterschieden ob es sich um Prosa oder Lyrik handelt, Sprichworte, Aphorismen oder Bibel-/Koransprüche etc..

Ein Auszug dessen, was Wikiquote zu bieten hat:

"Wer leiht, reißt sich den Bart aus."
Deutsches Sprichwort

"Abhängigkeit ist das Los der Frauen; Macht ist da, wo die Bärte sind."
Molière


"Der Bart sollte, als halbe Maske, polizeilich verboten sein. Zudem ist er, als Geschlechtsabzeichen mitten im Gesicht, obszön: daher gefällt er den Weibern."
Arthur Schopenhauer






"Der lange Schnurrbart ist eigentlich nur // Des Zopftums neuere Phase: // Der Zopf, der ehemals hinten hing, // Der hängt jetzt unter der Nase."
Heinrich Heine


"[Es] kann der sanftmüthigste und billigste Mensch, wenn er nur einen großen Schnurrbart hat, gleichsam im Schatten desselben sitzen, und ruhig sitzen, - die gewöhnlichen Augen sehen in ihm den Zubehör zu einem großen Schnurrbart, will sagen: einen militärischen, leicht aufbrausenden, unter Umständen gewaltsamen Charakter - und benehmen sich darnach vor ihm."
Friedrich Nietzsche

"Ein Bart macht noch lange keinen Philosophen."
Lateinisches Sprichwort nach Aulus Gellius

"Ein Mann kommt nicht mit einem Schnurrbart auf die Welt."
Albanisches Sprichwort




"Ohne Schnurrbart ist ein Mann nicht richtig angezogen."
Salvador Dali







"Die Vorliebe der Männer für Vollbärte hängt mit der Emanzipierung der Frau zusammen. Denn beim Vollbart kommt auch die emanzipierteste Frau nicht mit."
George Hamilton

"A man without moustache is like a cat without tail."
Arabisches Sprichwort ("Beard" bei en.wikipedia.org)

Bleibt also festzuhalten, daß der Bart je nach Zeit und Kultur durchaus unterschiedlich gewertet wird, die Wertung richtet sich am jeweiligen kulturellen und zeitlichen Verhältnis zur Männlichkeit bzw der Symbolik des Bartes aus, wie am Vergleich des lateinischen Sprichwortes (Philosoph) und des durchaus kritischen des walrossbebarteten Nietzsche (Militär) sichtbar wird.

hattip:















Bildnachweis:

Dali: Wikipedia
hattip: erstellt bei planearium
Nietzsche: Wikipedia
Schopenhauer: Wikipedia

3 Kommentare:

... ist wieder da! hat gesagt…

sehr schön - bleibt nur die Frage, warum die Kaczynskis keinen und Lech Walesa doch einen ziemlich beachtlichen, während Adam Mickiewicz wiederum nicht und bei Maryla Rodowicz und Anna Fotyga, nun ja - bezüglich unserer östlichen Nachbarn scheint mir das Thema noch recht indifferent und wenig bearbeitet - ein weites Feld und noch viele spannende Artikel!

Anonym hat gesagt…

...schopenhauer muss es ja wissen, der obszöne weiberheld mit seinen 70er-kotteletten mitten im gesicht!

Julius Firefly hat gesagt…

Und Koteletten, da liegt Kollege Thaden völlig richtig, sind Bärte.