Mittwoch, August 02, 2006

selbstmitleid rules ok

montag abend waren der könig und ich unterwegs um bei dem einen oder anderen kühlen, aber schlecht eingeschenktem hefe(ich)- resp kristall(roi)weizen ein update unserer momentanen aktivitäten vorzunehmen. der abend verlief wie so ein abend eben verläuft und irgendwann endet. ich war über die 'ins and outs' des berliner (nacht)lebens informiert, wie z.b. daß barebacking sooo 90er ist oder daß man auch mit bescheidenen mittel einen bourgeoisen lebenswandel führen kann aka eine mini-bibliothek auf 6-8m² sein eigen nennen. also insgesamt ein sowohl informativer wie unterhaltsamer abend.
auf dem heimweg überfiel mich dann wie aus heiterem himmel das selbstmitleid; wohnung weg, freundin in spanien, kein geld mehr im portemonnaie und riesendurst. zum glück und mit verachtung für jegliche vernunft griff ich also in die portokasse, ignorierte die haustür meines übergangsdomizils und schlenderte voller vorfreude zur tränke meines vertrauens. bestellte ein weiteres gut(!) eingeschenktes weissbier und einen single malt scotch. o-ton barkeeperin:"wir haben zwar die preise erhöht, aber dafür gibt's nur noch doppelte." das hätte mir warnung genug sein sollen. aus dem doppelten wurde ca ein 2,5-3facher und so hatte ich mit dem weizen ein bißchen zu kämpfen, tat mir dafür aber umso mehr leid! mit mühe bezahlt und ab ins bett.

und am nächsten tag war auch dieser im arsch... dank sei dem selbstmitleid!

womit wir beim eigentlichen thema des posts wäre, aus einer mischung aus neugierde und kopfschmerz schlug ich bei wikipedia "selbstmitleid" nach und fand erstaunliches. nämlich, daß selbstmitleid gar keine "schlechte" eigenschaft sei, da es menschen mit geringem selbstvertauen ermögliche mit negativen erfahrungen besser umzugehen, wie tröstlich. und zwar weil man sich selbst so behandle wie man es auch mit einem freund in der selben situation tuen würde, zumindest vertritt mark leary diese auffasung.
das selbstmitleid schließe, so definiert zumindest der wikipedia-artikel, jegliches fremdverschulden an der eigenen mißlichen lage aus und konzentriere sich ganz aufs selbst.

oder man lacht dem schicksal einfach frech ins gesicht, wie dieser junge mann hier:



bleibt abschließend eigentlich nur die frage zu klären, ob man einen artikel über selbstmitleid schreiben kann ohne die letzte ...but alive- oder jede beliebige kettcar-platte zu erwähnen?

6 Kommentare:

frank-rock hat gesagt…

Das kenn ich. Wenn es anderen schlecht geht, gehe ich auch immer mit den Betroffenen trinken. Oder eben alleine. Aber eben wie mit den anderen. Und auch aus mangelnder Selbstkritik. Lehrreiche und bekannte 7 (vor allem wegen des Fotos)

Buttercup hat gesagt…

Hammerbild: Ist das Sailor-Schnurbart?
Selbstmitleidsrtikel ohne but alive, bzw. Kettcar? Bis zum Superfoto hielt ich das noch für möglich, allein der Hinweis auf die Frage, läßt mich allerdings zweifeln.
Bei so viel Selbstmitleid bis Du allerdings nicht auf unser Mitleid angewiesen, was sich bei den Punkten auswirken könnte. Nicht aber bei mir, denn mich hat Sailor-Schnurbart überzeugt. In welcher Staffel taucht die denn auf?
8 Punkte!

Julius Firefly hat gesagt…

Was würde Juhnke tun? Klar: 8 Punkte geben.
Denn Saufen alleine (+10) minus Selbstmitleid (-5) plus Foto (+5), welches aber bekannt war (-2).

Als hätt' ich nicht schon genug zu rechnen...

Anonym hat gesagt…

hochintellektuell, mich erwähnt, knochenehrlich. aber leider: kein ganzkörperfoto. so bleiben die leser nur auf vermutungen angewiesen, was die kleine prinzessin wohl untenrum trägt...
dafür solide 9 punkte!

Julius Firefly hat gesagt…

@Roi: Es ist halt um einiges interessanter, wenn man die nackten Tatsachen nicht direkt ins Gesicht gehalten bekommt. Aber schön, daß dies' Prinzessinnenfoto deine Fantasie beflügelt.

Super-K hat gesagt…

für diesen tiefen einblick in dein seelenleben, quasi ein striptease aller erster sahne, plus wissenschaftlicher analyse und der abwesenenheit von falscher scham: 10 punkte (aber nur weil du mir auch ein bischen leid tust)