Mittwoch, November 01, 2006

Firefox, Iceweasel und der ganze Rest

Julius hatte ja schon, nun, nicht gerade Aufklärungsarbeit geleistet über, aber zumindest Werbung gemacht für Firefox. Das ist mehr als sinnvoll, da zu viele User (>0) immer noch Internet Explorer nutzen, dabei gibt es doch gerade als Windows-XP-User (Home oder Professional) genug Alternativen! Neben dem sehr zu empfehlendem Firefox, dem mittlerweile eingestellten Mozilla, der aber als SeaMonkey (alle von Mozilla) weiter entwickelt wird und den zumindest von mir - zu meiner WinXP-Zeit - sehr geschätzten Opera. Im Gegensatz zu IE (egal in welcher Version) glänzen diese durch mehr Komfort und v.a. weniger Sicherheitslücken bzw. das deutlich schnellere Schliessen dieser als beim Microsoftpendant. (Quelle) Für Mac gibt's Safari, aber bei Apple besteht ja weder die Notwendigkeit noch die Versuchung Microsofts Internet Explorer zu verwenden.

So weit so schön in der Microsoft-Welt, die Mac-Welt ignorieren wir hier jetzt mal einfach, aber in die Linux-Welt ist Ungemach eingezogen, das zwar schon länger, aber sei's drum.

Hab letztens ein Thunderbird-Update gemacht (Mailclient von Mozilla/Firefox), nach dem Thunderbird/Debian-Update gab es Thunderbird auf einmal nicht mehr! Oh Schreck, wie konnte das passieren? Dafür tauchte ein neuer Mailclient namens IceDove im Paketangebot auf, also auf den umgestiegen und - zack - hat der doch glatt alle Konten und Einstellungen des alten Thunderbird übernommen, so weit so verwirrend. Also habe ich in der Suchmaschine meiner Wahl IceDove eingegeben und bin zu folgendem Ergebnis gelangt: IceDove is the new Thunderbird!

Und zwar deshalb: zwischen den Debian-Entwicklern und der Mozilla Corporation kam es zu Unstimmigkeiten bezüglich der Modifikationen der Firefox- und Thundebrird-Software und der konsequenten Nichtbenutzung der Firefox-/Thunderbird-Symbole bei gleichzeitiger Verwendung der Firefox-/Thunderbirdmoniker. Die Mozilla Corporation sah darin eine Verletzung ihrer Markenrechte. Die Bestimmungen des Markenrechts nach Mozilla kollidieren allerdings mit den Richtlinien zu freier Software der Debian-Betreiber. (Quelle) Die Debian-Prinzipien hinsichtlich freier Software sehen vor, daß in Debiandistributionen nur freie Pakete eingebunden werden. Dies sei so nicht mehr gewährleistet, also folgt zu erst die Umbenennung von Thunderbird in IceDove (September 2006) und Dezember 2006 auch die von Firefox in IceWeasel. Dies betrifft allerdings nur Debian-Linux.

GNU arbeitet bereits seit anderthalb Jahren mit IceWeasel, da sie bereits 2004 einen ähnlichen Konflikt mit der Mozilla Corporation führten. Im Zuge dieser Auseinandersetzung hatten die Debian-Entwickler bereits mit dem Gedanken gespielt, auch für ihre Distribution die Namen IceDove und IceWeasel zu verwenden, jedoch wurde dieses Vorhaben wieder fallen gelassen, da keinerlei Dringlichkeit von Mozilla-Seite signalisiert wurde. Bis im September 2006 die Mozilla-Betreiber die Debian-Entwickler aufforderten die von ihnen gepatchten Firefox- und Thunderbirdpakete mit neuen Namen zu versehen. Die Pakete IceWeasel und IceDove werden auch weiter als Fork (unabhängige Weiterentwicklung) auf Firefox und Thunderbird aufsetzen und entsprechend modifiziert erweitert, sind also parallel zu neuen Firefox-Versionen zu bekommen. (Quelle)

Eigentlich ändert sich für Debain-User nix, Thunderbird heißt jetzt schon IceDove und Firefox heißt demnächst IceWeasel. Was sich ändert ist, daß die Debian-Entwickler noch freier mit dem Quellcode von Firefox arbeiten können, was aber bisher noch nie ein Nachteil war.



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